Ein letzter Kraftakt bei den Hochbeeten – zum Schluss wird gefeiert

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Mit den vereinzelten Sonnentagen ging auch die aufwändige Putzaktion rund um die Hochbeete für das Jahr 2016 zu Ende. Am 7. und 8. Oktober wurde von allen kräftig angepackt, um längs der Ladenpassage weitere Flächen optisch in Schuss zu bringen. Die verdiente abschließende „Fete für die Hochbeete“ wird an Ort und Stelle am Freitag, den 21. Oktober, gefeiert.

Allein die zum Schluss aufgebrachte Menge an Rindenmulch führte nochmal vor Augen, dass an den Hochbeeten in den vergangenen Monaten viel bewegt wurde. Insgesamt drei Tonnen Mulch, die als Spende geliefert wurden, kamen als oberste Schicht auf die letzten Beete. In Zukunft wird zumindest das Unkraut hier keine Chance mehr haben. Zuvor mussten die freiwilligen Helfer nochmal Manpower zeigen, um die Areale wieder für eine Bepflanzung herzurichten. Oberflächlich hatte das Grünflächenamt die Pflanzbeete zwar schon vom allergröbsten Bewuchs befreit, aber die eigentliche Herausforderung saß tiefer: Im Boden verzweigten sich große Wurzeln, die sich als schweißtreibende Aufgabe erwiesen. Zum Glück hatten wieder Menschen aus der Notunterkunft Rudower Straße und aus dem anliegenden Tempohome ihre Unterstützung angeboten, so dass seit zehn Uhr starke Männer die Hacken schwangen und auch Stunden später am Nachmittag noch dabei waren, die störrischen Exemplare auszubuddeln. Um alle bei Laune zu halten gab es jedesmal, sobald wieder ein großes Exemplar ans Tageslicht geholt worden war, ein nicht ganz ernst gemeintes Trophäen-Foto. „Ohne die Mithilfe wären wir noch bei Beet Eins“, bringt es Initiator Josh Lang auf den Punkt. Frauen und Kinder seien nicht so kräftig, aber jeder mache was, beschreibt Lang die Aufgabenteilung. „Man kann auch einfach Kuchen und Getränke vorbeibringen, alles hilft!“ Die Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft schritten zum Beispiel mit großen Greifzangen zur Tat und säuberten eifrig die Umgebung von Unrat.

"Es verändert sich langsam"

Drei Beete haben inzwischen auch schon Namen, die die Stimmung der Umgebung widerspiegeln sollen: „Entspannung“, „Hoffnung“ und „Genuss“. Zur Patenschaft für die Bewässerung der Pflanzen erklärten sich insgesamt fünf der anliegenden Geschäfte bereit: das Sportgeschäft Sport Runner, die Apotheke Doc Morris, der Imbiss Istanbul Grill, die Bäckerei Sonnenschein und die Drogerie Kussatz. „Wenn es im nächsten Jahr heiß ist, werde ich mit dem Wasser drübergehen“, erklärt der Drogerieinhaber sein Engagement, nicht ohne kritisch anzumerken: „Ich finde es schade, dass es ehrenamtlich gemacht werden muss.“ Ein Kunde der Drogerie pflichtet ihm spontan bei: „Es gehört zur Wohnung dazu, dass das Umfeld gepflegt wird.“ Antje Haferkorn vom Info-Punkt berichtet, dass sich seit den ersten Neupflanzungen im Sommer schon einiges gewandelt hat: „Früher lagen Unmengen von Kronkorken und Flaschen im Unkraut, das ist jetzt besser geworden.“ Sie hofft, dass später auch die Bänke neu gestrichen werden, damit die Verwahrlosung keine Chance mehr hat. „Das ehrenamtliche Engagement an den Hochbeeten hat eine erste Dynamik im Kosmosviertel ausgelöst“, fasst Quartiersmanager Tobias Woskowski die Entwicklungen der letzten Monate zusammen. „Es verändert sich langsam“, stimmt Josh Lang zu. „Bislang war es so, dass die Leute hier wohnen, weil sie müssen. Wir wollen, dass die Leute sich wünschen, hier zu wohnen.“ Um die Anwohner*innen künftig über die Aktionen direkt vor Ort informieren zu können, soll der Infokasten an den Beeten reaktiviert und aktuelle Mitteilungen ausgehängt werden.

Fete für die Hochbeete

Zum Abschluss des freitäglichen Arbeitseinsatzes ging es für alle Helfer abschließend auf das Herbstfest im Familienzentrum im Kosmosviertel. Getränke und Speisen standen für die erschöpften Helfer*innen bereit. Sie hatten es sich redlich verdient.

Am Freitag, den 21. Oktober, wird ab 16 Uhr an den herausgeputzten Beeten das Abschlussfest „Fete für die Hochbeete“ gefeiert. Jeder ist eingeladen, sich auch hier bei Speis und Trank mit den Anwohner*innen, den vielen Helfer*innen, den Blumenbeet-Paten und allen anderen, die zufällig vorbeikommen, zu unterhalten und vor allem den neuen Glanz der Ladenpassage in Augenschein zu nehmen. Bezirksbürgermeister Oliver Igel wird auch zu den Feierlichkeiten kommen, um sich nochmal ganz persönlich für das große Engagement im Kosmosviertel zu bedanken.

Fotos: Schuster