Kampf mit Magiern, Drachen und Monstern

| Aktuelles

Ende Oktober trafen sich Kinder und Jugendliche zum ersten Yu-Gi-Oh!-Kartenturnier im Kosmoskiez. Nach gut drei Stunden stand der Sieger schließlich fest. Organisiert wurde das Kartenduell von Jugendlichen aus dem Kosmoskiez, die den Ablauf so souverän im Griff hatten, dass der Ruf nach einer Fortsetzung laut wurde.

Am Samstag, den 28. Oktober 2017, war es soweit: Jeweils zwei Duellanten, wie sie in der Yu-Gi-Oh-Sprache heißen, traten in Ko-Runden gegeneinander an, um den Besten unter sich zu ermitteln. Die erste Runde der Acht- bis 26-Jährigen war bunt gemischt. Jung und alt trafen aufeinander, Neulinge versuchten, sich gegenüber erfahrenen Spielern zu behaupten. Immer ging es darum, dem Gegner die 8.000 Lebenspunkte nach und nach mit Hilfe von strategischen Karten zu rauben.

Yu-Gi-Oh ist ein hochkomplexes Sammelkartenspiel, das ursprünglich aus Japan stammt und seit Anfang 2000 auch in Deutschland populär ist. Bis heute sind schätzungsweise an die 8.000 unterschiedliche Karten auf dem Markt, die die Duelle immer wieder reizvoll und neu machen. Das Spiel erfreut sich so großer Beliebtheit, dass in vielen Ländern, unter anderem auch in Deutschland, nationale Turniere ausgetragen werden.

Drei Stunden bis zum Sieg

Im Kosmosviertel war in der Eingangsrunde das erste Duell nach gut fünf Minuten entschieden, das längste dauerte eine Stunde: Quartiersmanagerin Marieke Piepenburg war als Neueinsteigerin auf einen fairen Gegner getroffen, der ihr immer wieder half, den besten Zug zu machen – mit dem Ergebnis, dass er eigentlich gegen sich selbst spielte und sich erst nach 60 Minuten als Sieger durchsetzen konnte. Im Laufe der vier Runden trafen auch die vier Brüder Wagner aufeinander. Im Kampf um Platz drei gewann Sven gegen seinen Bruder Arne. „Wir hatten gleiche Decks, Sven hatte mehr Glück“, so die nüchterne Analyse des Unterlegenen. (Für die Nichteingeweihten: „Decks“ bedeutet beim Yi-Gi-Oh die Zusammenstellung der Karten.) Als bester Spieler des Turniers stand nach drei Stunden schließlich Pascal Reddemann fest, der als Preis ein großes Kartendeck mit den allerneuesten Karten erhielt sowie einen Siegerpokal. Der Zweitplazierte kommentierte seine Niederlage gefasst: „Vom ersten Zug an hab' ich gesehen: keine Chance!“

Intensive Vorbereitung

Die drei Turnierausrichter Marcus, Steven und Martin können auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken, die sich durch eine gewissenhafte Planung auszeichnete. „Wir hatten ungefähr drei Monate an intensiver Vorbereitung“, erklärte Martin. „Und Brainstorming ohne Ende“, ergänzte Steven, „wobei das Brainstorming das Anstrengendste war“, so seine Erfahrung. „Wir spielen Yu-Gi-Oh gerne privat und wollten es in Gemeinschaft spielen“ begründete er das Engagement der drei. „Vielleicht könnten wir beim nächsten Mal die Altersbegrenzung für die Teilnahme aufheben“, überlegte Martin im Hinblick auf künftige Turniere.

Das Kartenturnier wurde über den Aktionsfonds des Quartiersmanegements gefördert. Quartiersmanagerin Marieke Piepenburg freute sich deshalb besonders darüber, „dass wir mit dieser Veranstaltung auch etwas für die Jugendlichen organisieren konnten.“ „Es ist gut gelaufen und war eine gelungene Sache“, stimmte ihr Quartiersmanager Tobias Woskowski zu. Vor allem war er beeindruckt von der Selbstständigkeit der Jugendlichen. „Sie haben gesagt, wir brauchen die und die Räumlickeiten, alles andere lief von alleine“, das Quartiersmanagement hätte kaum helfen müssen. „Eine prima Profi-Organisation“, urteilte er. Und wenn man alles zusammen betrachtet, dann ruft das selbstverständlich nach einer Fortsetzung des Turniers.

Die drei Veranstalter Steven, Martin und Markus (v.li.n.re.) Fotos: Schuster