Fit in den Neuen Medien

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Eine eigene kleine Radiosendung machen – komplett mit Jingle und Wetterbericht? Kein Problem, wenn man die richtige Anleitung und das entsprechende Equipment dazu hat. Die Schüler*innen der Grundschule am Pegasuseck tauschten dafür im November ihre Klassenräume gegen die Medienetage des Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung BASE24 im Kosmosviertel, wo mehrere Medien-Workshops für Jugendliche angeboten wurden.

Von der Hardware her waren den Ideen der Schüler*innen aus der 6a, b und d keine Grenzen gesetzt, die Technikausstattung im BASE24 im Bürgerhaus Altglienicke lässt kaum Wünsche offen. Die Frage war viel mehr, was fange ich damit an, wie funktioniert die Technik überhaupt, wie setze ich das Projekt um? Mehrere Workshopleiter standen den Jugendlichen mit Rat und Tat während der Medientage zur Seite und unterrichteten sie in Audio, Foto, Grafikdesign, Gamedesign und Film. Einen Lehrplan nach Schema F gab es nicht. „Die Kinder haben die Themen selbst gewählt, wir wollten ihnen kein vorgekautes vorsetzen“, erläutert Jasper Swart, der Kordinator des Medienprojektes. So entschieden sich einige Schüler*innen, einen kompletten Radiobeitrag mit Nachrichten, Interviews von der Straße und Wetterbericht zu produzieren. Anschließend wurde das Rohmaterial am Computer geschnitten und zu einem zehnminütigen Beitrag zusammengesetzt. Und wie im echten Radioleben gehörte der Entwurf eines eigenen Jingles und Logos dazu. 

Game-Designer oder Filmemacher?

Im Foto-Workshop schnappten sich die Schüler*innen die Spiegelreflexkamera, um in der Natur oder auf dem Spielplatz Motive zu finden, auch das Essen wurde gern abgelichtet. Am Computer wurden die Bilder später bearbeitet, unter anderem sollten Motive freigestellt und Hintergründe ausgetauscht werden. Alle Bilder wurden thematisch geordnet und liefen zum Abschluss in einer Diashow. 

Wer sich für Grafik interessierte, konnte sich mit der unterschiedlichen Umsetzung von Schrift beschäftigen. So designten die Schüler*innen ein Etikett für ein fiktives Getränk oder erprobten eine 3D-Animation. Bei den Game-Designer wurde ein komplettes Computerspiel entwickelt, das bei der Schlusspräsentation tatsächlich auch spielbar war. Der Film-Workshop führte nicht nur in die Kamera- und Schnitttechnik ein, sondern die Entwicklung eines Storyboards stand ebenso auf dem Programm wie das Agieren vor der Kamera. 

Schutz vor Cybermobbing

Jasper Swart wertet die Workshoptage als vollen Erfolg. „Die Kinder, die hier nachmittags am Computer spielen, haben erlebt, was man noch so alles mit dem Computer machen kann.“ Sie konnten eigene Ideen ausprobieren und kreativ in mehreren Medienbereichen umsetzen – sozusagen den Schritt vom Konsumenten zum Produzenten wagen. 

Weil Kompetenz in der Mediennutzung aber nicht nur bedeutet, die Technik gekonnt einzusetzen, sondern sie auch verantwortungsvoll zu nutzen, wurden unter anderem Datenschutz und Cybermobbing thematisiert. Das Beispiel einer Klassenfahrt, auf der lustige Fotos gemacht werden, die anschließend in den sozialen Netzwerken gepostet werden, kannte schließlich jeder. „In der Gruppe wurde diskutiert, was erlaubt ist und was man machen soll, wenn man gemobbt wird“, berichtet Jasper Swart. Den Sechstklässlern der Pegasusgrundschule wurde vor Augen geführt, dass man über die weitere Verbreitung der Fotos keine Kontrolle mehr hat, wenn sie erstmal im Netz stehen.

Foto: Medienetage
Foto: Medienetage
Foto: Medienetage