Die Bühne in der WaMa war an diesem frühlingshaft sonnigen Apriltag liebevoll dekoriert, so wie es man halt auch aus einem Theater kennt. Angekündigt war die kleine Theatereinlage als deutsch-arabischer Gedichteabend mit Musik. Dazu hatten im Rahmen eines auch von Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften (BENN) unterstützten Projektes mit Geflüchteten aus der Unterkunft am Quittenweg Abir Oqleh, Khaled Alsamra und Hasan Kairawan zusammen mit der Schauspielerin und Bühnenkünstlerin Julia Wegehaupt über Wochen ein Stück einstudiert und geprobt. In diesem Stück ging es um das Schicksal von Flucht. Versehen wurde das Ganze mit Texten vertrauter Klassiker wie Goethe, Lessing und Schiller, so auch „Freude schöner Götterfunken“, in Verbindung mit immer wieder arabischen Gedichten, einige davon von Khaled selbst verfasst. Dazu wurde dementsprechend musiziert. Abir trug Julias Lieblingsschlaflied für Kinder "Leise, Peterle, leise" vor. Julia durfte anschließend auf arabisch Abirs Lieblingsschlaflied singen. Am Ende kam auch Abirs und Khaleds Sohn Hamza auf die Bühne und las ein Gedicht vor. Die Darstellenden wussten beim Publikum Gefallen zu finden, wie es auch der abschließende ordentliche Applaus zeigte. Für die Mitwirkenden gab es als kleine Aufmerksamkeit von Kiezband Blumen. Neben Menschen von der Unterkunft am Quittenweg und aus dem Kosmosviertel reisten sogar von außerhalb Altglienickes allerlei Befreundete der am Stück Beteiligten an. So sollte es ein Abend der interkulturellen Begegnung werden.

Im Anschluss folgte dann das Abendbrot im Nebenraum, wo für die Anwesenden Tische und Bänke aufgebaut waren. Diesmal wurde nach den kulturellen Genüssen zum Essen ganz rustikal Kartoffelsalat und Würstchen geboten. Den Salat gab es - selber zubereitet - in den zwei Varianten, der schwäbischen mit Essig und Öl und der ostdeutschen mit Mayonnaise. Bei den Würstchen hatte man die Wahl zwischen klassischen Wiener und halal zubereitet den aus Geflügel. Dazu wahlweise Senf oder Ketchup. Danach war jede Menge Raum für nachbarschaftliche Gespräche, was auch nach diesem wieder gelungenen Abend intensiv genutzt wurde.