Großer Besucherandrang beim Kiezfest – Ein Kiez verbindet

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Am letzten Samstag hieß es wieder: Bühne frei für Musik, Tanz und Spaß. In diesem Jahr feierte das beliebte alljährliche Sommer-Kiezfest sogar schon sein fünfjähriges Bestehen. An den zahlreichen Ständen zwischen der Ladenpassage und dem Bürgerhaus präsentierte sich die bunte Vielfalt des Stadtteils. So viele Besucher wie nie zuvor zog es an diesem schönen Sommertag ins Kosmosviertel.

Aus der Ferne kündigte sich das Fest den Besuchern an. Die Klänge von der zentral aufgebauten Bühne waren schon von Weitem zu hören. Ab 14 Uhr war das Bühnenprogramm für die Kinder in vollem Gange. Später hatten unter anderem die Frauen des Kiezclubs ihren großen Auftritt. In grasgrüne T-Shirt einheitlich gewandet zeigten sie ihr tänzerisches Können und begeisterten mit mehreren einstudierten Formationen, darunter auch einem Sirtaki. Die vielen Proben im Vorfeld hatten sich augenscheinlich gelohnt, die Zuschauer waren beeindruckt von der ausgefeilten, abwechslungsreichen Aufführung.

Rateglück und Petri Heil


Wer nicht den zahlreichen Tanz- und Musikdarbietungen vor der Bühne im Laufe des Nachmittags folgte, flanierte längs der Passage an den Ständen entlang. Vor allem die Kinder konnten hier spielen, basteln, raten, sich schminken und ihre Sportlichkeit beweisen. So kombinierte das mobile Wissensquiz zu Altglienicke Sport mit Mensch-ärgere-dich-nicht. Die Jugendlichen wurden spielerisch herausgefordert, ihre Kenntnisse zum Ortsteil zu messen. Die Kleineren versuchten dagegen zum Beispiel am Stand der Kita Sonnenschein ihr Glück im Angeln. Wenn einer der Papierfische in dem großen Gefäß an die Magnetangel angebissen hatte, gab es eine kleine Belohnung. Selbstverständlich wurde dem Petri-Heil mitunter von den Erwachsenen auch sachte nachgeholfen, so dass keiner der Kleinsten enttäuscht leer ausgehen musste.

Klettern und Kreisen


Beindruckende Geschicklichkeit wurde auf der schmalen Balancierstange gezeigt. Und als die Mädchen an diesem Stand die Hula-Hoop-Reifen scheinbar mühelos um die Hüften kreisen ließen, dachte einige Erwachsene bestimmt verstohlen an ihre eigenen eingerosteten Gelenke. Richtiges sportliches Können war an der beliebten Kletterwand angesagt. Gesichert mit Seilen hangelten sich die Kinder von Vorsprung zu Vorsprung bis ganz nach oben ans Ziel, während die Eltern von unten das Können ihrer Sprößlinge verfolgten.

Kiezquiz und Wissen


Ein weiteres Wissensquiz zum Stadtteil hatte sich auch das Quartiersmanagement Kosmosviertel ausgedacht, das mit seinem Stand in diesem Jahr zum ersten Mal am Fest teilnahm und die Anwohner zum Gespräch über den Kiez einlud. Zu gewinnen gab es als Hauptpreis einen Gutschein der Pizzeria über 25 Euro und als Trostpreise zehnmal zwei Eiskugeln der Eisdiele. Wer die Schätzfrage, wie viele Bücher in der Stadtteilbibliothek im Bürgerhaus stehen, nicht wusste, dem kann nun geholfen werden: es sind 20.236 Bücher.

An weiteren Ständen bot unter anderem die Polizei Informationen zur Nutzung des Internets vor allem für Kinder. Wie man sicher im weltweiten Netz unterwegs ist, welche Gefahren drohen und und wie man sich dagegen wappnen kann, war ihr Anliegen. Auch Outreach, der den Jugendclub 24 im Bürgerhaus betreibt, war vor Ort und informierte über seine Jugendarbeit im Kiez. Hier konnten die jungen Besucher außerdem basteln und malen. Der bekannte Infopunkt, in dem sich schon lange die Anwohner für ihren Kiez und ihre Nachbarschaft engagieren, war ebenfalls mit einem Infostand vertreten.

Süßes und Herzhaftes


Neben all den vielen Möglichkeiten, sich zu Projekten und Aktionen im Kiez einen Einblick zu verschaffen, kam natürlich auch das Kulinarische nicht zu kurz. Die Volkssolidarität der Ortsgruppe Altglienicke wartete gleich mit dem Klassiker aller Volksfeste auf: Zuckerwatte! Dort bildete sich immer wieder eine lange Schlange. Geduldig standen Jung und Alt an, bis der Herr am Rührkessel eine weitere fluffige Zuckerwatte produziert hatte. Zwar völlig ungesund das alles, aber unschlagbar lecker! Richtig herzhaft konnten sich die Besucher aber zum Glück auch verköstigen, der Streetfood-Stand erfreute sich nicht minder großen Zuspruchs. Hier boten Geflüchtete aus Syrien Gerichte aus ihrer Heimat an. Unter anderem Kibbeh (eiförmige Bulgurklöße mit Hackfleisch und Zwiebeln), Fattoush (ein Salat mit geröstetem Brot) oder Shorbet Adaz (eine Suppe aus roten Linsen) holten ein bisschen die weite Welt in den Kiez und schmeckten vorzüglich.
„Das ist das beste Fest, das wir bisher hatten“, freute sich Organisator Marcus Heidrich vom Familienzentrum im Kosmosviertel schon zur Halbzeit der Veranstaltung. „Es ist sehr gut besucht. Senioren, Kinder und Eltern sind hier, ich sehe sehr viele Anwohner.“ Das Motto „Ein Kiez verbindet“, unter dem das Fest in diesem Jahr stattfand, hat sich ganz sicher bewährt.

Foto: Schuster