Ortsteilkonferenz Altglienicke: Ideensuche im Zirkuszelt

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„Altglienicke ist gefragt“ – so lautete das Motto der Ortsteilkonferenz am 21. Juni. Über 70 Teilnehmer aus ganz Altglienicke tauschten sich im Cabuwazi-Zirkuszelt an der Venusstraße über die Zukunft ihres Ortsteils aus.

„Wir haben uns entschieden, Verwaltung ein bisschen anders zu denken“, sagte Bezirksbürgermeister Oliver Igel zu Beginn der Zusammenkunft. „Wir schauen uns jeden einzelnen Ortsteil an und laden Sie ein mitzumachen.“ Die Ortsteilkonferenz ist Teil der „sozialräumlichen Planungskoordination“ (SPK). Am Ende entsteht für Altglienicke ein Bezirksregionenprofil. „Da stehen Ziele drin, die wir hier gemeinsam verabreden“, erklärt Oliver Igel. „Und das soll dann bitte nicht in der Schublade verschwinden.“

Das Kosmosviertel ist nur ein Teil von Altglienicke. Die Fakten stellte Doreen Bodeit, Regionalkoordinatorin des Bezirksamts, vor: Die Einwohnerzahl von Altglienicke wächst. Heute leben hier 26.300 Menschen hier, davon 5.800 im Kosmosviertel. „Hier ist die Einwohnerzahl leider leicht sinkend“, so Bodeit.

Eine der vier Gesprächsrunden drehte sich speziell um das Kosmosviertel und was das Quartiersmanagement ausrichten kann. Bemängelt wurden hier die fehlende Pflege der Grünanlagen und das schlechte Image des Viertels. Die vielen Projekte, vor allem im Bürgerhaus, werden hingegen positiv gesehen und sind noch ausbaufähig. „Man müsste das Engagement der Anwohner wecken“, sagte ein Teilnehmer. Als es vor vielen Jahren um den leerstehenden Dienstleistungswürfel, die so genannte „Momper-Ruine“ hoch her ging, war kurzzeitig viel Engagement bei den Bewohner*innen vorhanden, doch: „Die Rakete ist schnell verpufft und nachher war man noch mehr gefrustet.“

Abgefunden haben sich die Anwohner*innen mit der Brache aber nicht. „Das Herzstück ist die Ruine“, sagte ein Ur-Bewohner des Kosmosviertels. „Das müsste zuerst gemacht werden. Dann würde das auf das ganze Viertel ausstrahlen.“ Seine Vision für das Kosmosviertel: „Auferstanden aus Ruinen“. Eines der ersten kleinen Projekte des Quartiersmanagements widmet sich zunächst einmal den verwilderten Hochbeeten neben dem Ruinengrundstück: Sie werden demnächst neu bepflanzt.

Weil unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, meint Tobias Lippek, Leiter des Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi: „Wir brauchen einen Integrationsbeauftragten für das Kosmosviertel.“

Nach der Auswertung der Ortsteilkonferenz wird das Bezirksregionenprofil auf www.berlin.de/tk-spk veröffentlicht. Oliver Igel freute sich über den großen Zuspruch. Sein Appell: „Bleiben Sie engagiert! Bringen Sie sich ein!“

Bezirksbürgermeister Oliver Igel, Foto: Jens Sethmann
Regionalkoordinatorin Doreen Bodeit, Foto: Jens Sethmann