Ein großes Miteinander beim Weihnachtsfest im Café Quitte

| BENN

Am 13. Dezember wurde zu einem Weihnachtsfest in die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete eingeladen und ganz viele kamen, darunter auch ein richtiger Weihnachtsmann. Für viele Kinder war es ein schöner Jahresausklang in ihrer noch recht neuen Umgebung. Insgesamt war es ein toller Nachmittag, der vor allem ganz viele interkulturelle Begegnung schuf.

Alles war festlich hergerichtet im „Café Quitte“ in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete am Quittenweg. Ein geschmückter Weihnachtsbaum, daneben ein gebastelter Schneemann, dazu allerlei Weihnachtsdekoration, an einem Tisch an der Seite waren Weihnachtsgebäck und Punsch aufgebaut. Aus der Unterkunft ganz viele Kinder, oft mitsamt ihrer Familienangehörigen, sowie einige Engagierte aus der Nachbarschaft, die sich einfanden, um hier im Rahmen einer interkulturellen Begegnung Weihnachten zu feiern. Etliche der dort lebenden Kinder hatten sich schon Tage zuvor an den Vorbereitungen zu diesem Weihnachtsfest beteiligt: hatten gebastelt, dekoriert, gebacken und Lieder einstudiert.

Die Kinder waren gleich zu Beginn vollauf auf die Ankunft des Weihnachtsmannes eingestimmt und schauten immer wieder mit leuchtenden Augen wer nun gerade durch die Tür hineintritt. Im Vorfeld wurde ab und zu das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ angestimmt. Kurz nach 15.00 Uhr war es dann soweit. Der Weihnachtsmann trat ein und die Kinder riefen laut „Weihnachtsmann, Weihnachtsmann“, der dann auch nach vorne ging, um alle zu begrüßen und die Geschichte „Die ungewöhnliche Reise des Weihnachtsmanns“ zu erzählen. Kurz darauf trat dem Weihnachtsmann noch ein Engel zur Seite. Die Gäste wurden begrüßt und das Programm vorgestellt. Schließlich stimmte ein Duett in die ersten klassischen Weihnachtslieder ein. Die Kinder sangen begeistert „O du fröhliche mit“.

Es folgte eine Ehrung ehrenamtlich Tätiger, die für ihr Engagement als ein schönes Geschenk die Ehrenamtskarte des Landes Berlin bekam, die Vergünstigungen bei vielen kulturellen Veranstaltungen bietet. Zudem gab es ein ordentliches Dankeschön an diverse Projektpartner, die sich ebenso rund um die Gemeinschaftsunterkunft engagieren, wie BENN, Waslala, Ajax e.V., Cabuwazi, Kiezband/ Hallo Kosmos, InteraXion und die VHS.
Im Anschluss trat eine Gruppe von Kindern Geflüchteter nach vorne, um traditionelle Weihnachtslieder zu singen. Es war beeindruckend, mit welcher Textsicherheit und Freude diese die Lieder darboten, die mitanwesenden Kindern dabei mitgingen, wo sie doch die deutsche Sprache oft erst seit wenigen Jahren erlernen. Ein besonderes Highlight war dann sicherlich "In der Weihnachtsbäckerei", wo man doch zuvor seinen Beitrag zum Weihnachtsgebäck geleistet hatte.

So ergab sich eine fröhliche Begegnung zwischen christlicher Tradition des Weihnachtsfestes und Menschen aus dem islamischen Kulturkreis, die entgegen aller Klischees und Dogmen auch ganz unverkrampft und im Sinne eines guten interkulturellen und interreligiösen Miteinanders sein kann. Viele der Geflüchteten kommen ja nun mal gerade aus jener Region, wo die Weihnachtsgeschichte ihren Anfang nahm, hingegen wir hier in Berlin fast 3.000 Kilometer von Bethlehem entfernt sind. Und auch im Koran, der Jesus als vorletzten Propheten benennt, findet sich die Weihnachtsgeschichte von der Geburt des Jesukindes. Von daher kann Weihnachten auch einige Anknüpfungspunkte liefern.

Nach diesen Programmteilen wurden an die Kinder kleine Geschenke verteilt. Und durch BENN wurde für das „Café Quitte“ ein Kickertisch übergeben, der sich gleich großer Beliebtheit erfreute. Daneben konnten sich die Kinder und Erwachsenen Weihnachtsgebäck und Heißgetränken zuwenden. Zum krönenden Abschluss gab es noch einen Film zu schauen mit „Weihnachten mit Astrid Lindgren“. Gemütlich klang ein Nachmittag aus, der Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund auf wunderbarer Weise zusammenführte.

Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
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