Ausstellung führt ab 15.02. durch drei Jahrzehnte Kosmosviertel

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Ab Januar 1989 wuchs das Kosmosviertel in die Höhe. Kein Dreivierteljahr später zogen die ersten Menschen ein. 30 Jahre ist das her. Der Bürgerverein Altglienicke lädt ein einer Kooperation mit Kiezband/ Hallo Kosmos zu einer Ausstellungseröffnung am 15.02. in den Kieztreff WaMa ein, wo unter dem Titel "Durch Staub zu den Sternen" die gesamte Geschichte des Wohngebiets gezeigt wird.

Sommer 2012 zeigte der Bürgerverein Altglienicke im Bürgerhaus eine umfangreiche Ausstellung zu 25 Jahre Kosmosviertel. Damals wurde das Datum des Planungsbeginns beim damaligen Ost-Berliner Magistrat als Ausgangspunkt genommen. Als letztes größeres Neuvorhaben in der DDR entstand zwischen 1987 und 1990 das in Plattenbauweise errichtete Wohngebiet an der Schönefelder Chaussee. Die erste Platte wurde auf ein fertiges Fundament an der Venusstraße am 17. Januar 1989 gesetzt. Die ersten Wohnungen wurden bereits im September 1989 bezogen. Da dieses sich 2019 zum 30. Male jährt, präsentiert der Bürgerverein die Ausstellung noch einmal in seiner vollen Breite und neu aufbereitet. Im Rahmen eines Jahresauftaktempfangs wird diese am Freitag, den 15. Februar 2019, um 18.30 Uhr, in den Räumen des Nachbarschaftstreffs „Alte Waschmaschinenbörse“ (WaMa) in der Ortolfstraße 206B feierlich eröffnet. Bezirksbürgermeister Oliver Igel hat dazu sein Erscheinen angekündigt.

Kosmosviertel einst viel größer geplant

In dem durch vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen genutzten Treffpunkt inmitten der Ladenpassage kann die durch Bilder und Dokumente aufgearbeitete Geschichte des Kosmosviertels, die zuletzt nur in einem kleinen Teil im Altglienicke Museum im Bürgerhaus zu sehen war, zu regelmäßigen wöchentlichen Öffnungszeiten angeschaut werden. Dort wird auch das Architektenmodell zu sehen sein, wie das Kosmosviertel einmal aussehen sollte. Ursprünglich war die Plattenbausiedlung viel größer geplant, beinhaltete auch das heutige Kölner Viertel, das Ärztinnenviertel und das Anne-Frank-Carré, sollte sich über Schönefeld bis nach Waßmannsdorf erstrecken, letztlich in einen weiteren Berliner Stadtbezirk wie zuvor Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen münden. Doch mit dem Prozess der Wiedervereinigung wurde das Bauvorhaben gestoppt und lediglich nur das schon Errichtete fertiggestellt. So wurde am Ende nur das sogenannte „Wohngebiet 2“ verwirklicht, welches in der zweiten Hälfte der 90er Jahre auf Vorschlag des Bürgervereins den Namen Kosmosviertel bekam. Grundlage war, dass die Straßen hier nach Gestirnen wie Venus, Pegasus, Uranus und Sirius benannt waren. Das Planungsmodell zeigt auf projektierten Straßen so manches Gestirn zusätzlich, doch Namen wie Andromedastraße, Marswinkel und Polluxring sollte es nicht mehr geben, nachdem die DDR endgültig verglimmte. Statt für anvisierte 48.000 wurde nur für 6.000 Menschen gebaut.

Was zeigt uns die Ausstellung?

Die Ausstellung über das Kosmosviertel mit dem Titel "Durch Staub zu den Sternen" zeigt die ersten Beschlüsse des Ost-Berliner Magistrats zur Errichtung des neuen Wohngebietes auf bisherigen Ackerflächen am Stadtrand, die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen, die Proteste der Altglienicker Bevölkerung gegen ein in ihren Augen überdimensioniertes Bauvorhaben, die geplanten Abrisse im Ortskern für eine mehrspurige Straße, die ersten Baukörper an der Venusstraße und die nachfolgende Entwicklung. Zu sehen sind zugleich allerlei Bauwerke, die keine Realisierung mehr fanden, wie eine Schwimmhalle, eine Großgaststätte, ein Stadion oder ein Postamt. Ein paar Dinge zu sehen gibt es unterdessen auch, die nicht mehr stehen, wie etwa die frühere Kaufhalle, die lange einen Kaiser’s Verbrauchermarkt beheimatete, oder das ehemalige Seniorenheim in der Venusstraße.

Die Idee hinter der Ausstellung

Der Bürgerverein Altglienicke möchte mit seiner Ausstellung den Bewohnerinnen und Bewohnern des Kosmosviertels, aber auch allen anderen rund um Altglienicke die Geschichte des Wohngebietes näherbringen und einen Beitrag leisten, sich näher mit seinem Wohnumfeld zu beschäftigen. Diese gerade im Nachbarschaftstreff der WaMa in einer Kooperation mit Kiezband/ Hallo Kosmos der WeTeK sowie dem Quartiersmanagement zu zeigen, macht es umso spannender. Möglich wurde es die Ausstellung außerhalb des Altglienicke Museums im Bürgerhaus zu zeigen dadurch, dass im Rahmen des Quartiersmanagements die Aktionsfonds-Jury dem Bürgerverein Gelder für den Ankauf von mobilen Ausstellungstafeln und Galerieschienen zur Verfügung stellte.

Sie sind herzlich eingeladen am 15. Februar zur Ausstellungseröffnung in der WaMa vorbeizuschauen… oder danach zu den sonstigen Öffnungszeiten.

Foto: Bürgerverein Altglienicke
Foto: Bürgerverein Altglienicke
Foto: Bürgerverein Altglienicke
Foto: Bürgerverein Altglienicke
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