Allerlei Poesie bei Saz-Klängen im Café Quitte

| BENN

Am 12. Februar wurde in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete am Quittenweg zu einem Musikalischen Poesieabend eingeladen. Die Idee dazu kam aus der Bewohnerschaft selbst. Der Abend sollte den Bewohner*innen die Gelegenheit bieten, etwas von sich zu zeigen, das im Alltag vielleicht nicht so präsent ist. Begleitet wurde die Veranstaltung vom Integrationsprojekt „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“ (BENN) und unterstützt durch Kiezband, welche die Bühne und die Technik stellten.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Khaled al-Samra, der als Palästinenser aus Syrien stammt und selbst in der Gemeinschaftsunterkunft wohnt. Dieser trug auf Arabisch selbstverfasste Gedichte vor. Eines davon war auch dem Sicherheitspersonal der Unterkunft gewidmet. Musikalisch wurde al-Samra unterstützt durch Maradona Muhammad, der zu den Versen auf einer Saz, einem im orientalischen Raum verbreiteten Zupfinstrument, der jeweiligen Stimmung angepasst spielte und zwischendurch auch selbst arabische, kurdische und türkische Lieder sang.

Letztlich war es ein offener Abend, in dem über Khaled al-Samra hinaus die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft eingeladen waren, ihrerseits Gedichte vorzutragen. Ein solches Rezitieren von Gedichten, untermalt von Saz-Klängen, hat im orientalischen Raum eine lange kulturelle Tradition. So wagte sich dann auch bald eine Bewohnerin nach vorne, erst ihre Tochter, dann sie selbst, um von ihr verfasste Gedichte vorzutragen.

Dann meldete sich die Schauspielerin Julia Wegehaupt, die im Café Quitte zweimal wöchentlich einen Theaterkurs anbietet, zu Wort, um den Anwesenden ebenso deutsche Gedichte vorzutragen, was ebenso Interesse fand. Auch persische Verse wurden von einem Bewohner der Unterkunft vorgelesen. So ergab sich dann auch eine interkulturelle Begegnung. Der Poesieabend war erfreulich gut besucht, neben vielen Männern und Frauen kamen zahlreiche Kinder. Auch wenn nicht jeder jeweils des Arabischen, Kurdischen, Persischen oder Türkischen mächtig war, oder halt schon perfekt Deutsch konnte, so bildete das Musikalisch-Künstlerische ein Brückenglied zwischen den Anwesenden. Danach wurde auch noch in den Abend hinein getanzt.

Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
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Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
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