Hilfe zu jeder Zeit für junge Menschen im „Manege Treffpunkt“

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Seit 2005 gibt es von der Manege gGmbH in Berlin-Marzahn eine offene Einrichtung für junge Menschen mit den Schwerpunkten Jugendsozialarbeit, Jugendberufshilfe und Jugendhilfe, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine ganzheitliche Unterstützung in allen Lebenslagen anbietet. Nun konnte der Träger in Altglienicke einen weiteren Standort in der Ladenpassage Kosmosviertel in der Schönefelder Chaussee 241 eröffnen, nachdem man schon die Wochen zuvor mit einem großen Beratungsbus auf dem Edeka-Parkplatz präsent war.

Bei dem aus dem Französischen stammenden Wort Manege denkt man unweigerlich an das Innere eines Zirkuszelts. Bei der Gründung des Trägers Manege gGmbH lag die Verknüpfung im Namen nahe. In Marzahn befindet man sich direkt neben dem Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi, der auch hier in Altglienicke ganz in der Nähe ein Standbein hat. In den Anfängen des Trägers war Cabuwazi noch mit seiner ganzen Zirkuspädagogik als Gesellschafter beteiligt, bis das Jugendprojekt davon losgelöste Wege ging. Der Stammsitz der Manege gGmbH in Marzahn ist in einem Rundbau untergebracht, oben mit viel gelb und rot getönten Glas, der baulich innen wie außen etwas an eine Zirkusarena erinnert. In dessen Zentrum spielt sich alles wie in einer Manege ab. Dabei steht hier der einzelne junge Mensch mit seinen individuellen Zielen ganz im Mittelpunkt.

Zum Träger
Die Manege gGmbH ist ein Kooperationsprojekt zweier Ordensgemeinschaften, der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos (SDB) und der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP). Die Ordensgemeinschaften sind im deutschsprachigen Raum in über 50 Einrichtungen im Bereich der Sozialarbeit tätig und beschäftigen zahlreiche in der Sozialarbeit ausgebildete Angestellte. Im Zentrum steht der Dienst am Menschen als Nächsten. Die Gesellschaft hier, eine gemeinnützige GmbH, wurde speziell gegründet, um durch sozialpädagogische Projekte die Persönlichkeitsentwicklung und Integration von Jugendlichen zu fördern.

Neue Räume im Kosmosviertel für vielfältiges Angebot
Mit dem neuen Treffpunkt der Manege gGmbH im Kosmosviertel will man vielfältig nutzbare Räume für Begegnung, Beratung, Lernangebote, Kochen/ Ernährung sowie Ideen und Perspektiven in der Zielgruppe 16 bis 25 Jahre bieten. In der Schönefelder Chaussee 241 kann man jederzeit in der Kernzeit montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr anrufen oder vorbeischauen und findet sofort Ansprechpartner. Täglich gibt es von 9 bis 10 Uhr ein Frühstücksangebot. Es besteht das Angebot, sich zu begegnen oder seine Freizeit individuell oder mit anderen zu gestalten. Fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vor Ort tätig, die sich bei Bedarf allen Problemlagen widmen können.

Der Treffpunkt Altglienicke will sich mit Hilfsangeboten speziell um Jugendliche kümmern, die als schwer erreichbar gelten. Auch durch aufsuchende Arbeit vor Ort. Es geht um junge Menschen, die aufgrund der persönlichen Entwicklung von ihren Eltern oder anderen Menschen nicht mehr erreicht werden, die womöglich Opfer von Mobbing sind, die Probleme in der Schule oder gar mit einem geregelten Tagesablauf haben, denen die Motivation im gesellschaftlichen Alltag abhanden gekommen ist und denen somit auch der Einstieg in eine Ausbildung oder ein Berufsleben schwer fällt. Manch einer ist erschwerend durch Wohnungslosigkeit bedroht, weil er etwa zuhause herausgeworfen wurde. Andere junge Menschen sind hingegen schon früh verschuldet, wissen dadurch nicht mehr weiter, oder haben Probleme durch den Konsum von Drogen.

Junge Menschen zwischen 16 und 25 haben Rechtsanspruch auf Hilfe
Für all diese gibt es einen staatlich verbürgten Anspruch auf unterstützende Hilfen, um als junger Mensch zu einer individuellen Lebensführung zu gelangen, was sich im Sozialgesetzbuch (SGB) II unter §16h „Förderung schwer zu erreichender junger Menschen“ findet. Dort wird zum Ziel gesetzt, bestehende Schwierigkeiten zu überwinden, damit der oder die Betroffene eine schulische, ausbildungsbezogene oder berufliche Qualifikation abschließen oder anders ins Arbeitsleben einzumünden kann. Da dieses im Rahmen des eher behördlich strukturierten Ablaufs beim Jobcenter oder anderer Ämter nicht immer optimal gelingt, bieten freie Träger wie die Manege gGmbH ein niedrigschwelliges Angebot, um junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahre besser zum Erfolg zu führen. Das geschieht in Form von Beratung, Coaching, Lernen, Prävention, Projekte und Berufsorientierung.

In die aktivierenden Hilfen zur Heranführung an den Arbeitsmarkt kommen dabei zum einen junge Menschen, die über das Jobcenter als Unterstützung zugewiesen werden, etwa nachdem vereinbarte Termine dort nicht wie wünschenswert wahrgenommen wurden, zum anderen welche, die sich selber vor Ort melden. Zudem gibt es Empfehlungen über Dritte, sich einem jungen Menschen anzunehmen. Teils auch spielerisch, etwa in Form eines Lebensplanparcours, versucht man individuell zu erfahren, wo Problemlagen herrühren, wie man denen begegnen kann und welcher berufliche Weg anhand erkennbarer Neigungen und Interessen eingeschlagen werden könnte. Die Manege gGmbH versucht dabei, den jungen Menschen zu begleiten, damit dieses erfolgreich wird.

Offene Anlaufstelle für junge Menschen
Das Angebot ist dabei offen als Anlaufstelle für alle junge Menschen, die fachliche Beratung und Hilfe suchen für ihren Lebensalltag, sei es bei bedrohlichen Lebenslagen, psychosozialen oder familiären Problemen, wenn sich Suchtprobleme einstellen, man gemobbt wird oder es in der Schule nicht richtig läuft - gerne auch berät man diskret und vertrauensvoll Dritte, wie man anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im eigenen Umfeld helfen kann. Neben eigenen Angeboten des Trägers wird kompetent weitervermittelt und darin aktiv unterstützt. Man hilft dabei auch beim Finden von Praktikumsplätzen. Alles beruht auf das Prinzip von Freiwilligkeit und Menschen dazu zu verhelfen, wieder ein eigenständiges Leben zu führen.

Was bieten die Räume?
Die neuen Räume im ehemaligen „Komma 10“-Laden im Kosmosviertel betritt man durch einen großen Saal, der mit Tischen versehen als offene Begegnungsstätte dient und wo man vorne immer gleich auf eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter stößt. Hinten gibt es eine Küchenzeile, wo man gemeinsam Essen zubereiten kann. Hier sollen auch immer wieder Projekte rund um das Thema richtige Ernährung stattfinden. Links davon kommt man in einen Aufenthalts- und Arbeitsraum. Es wird Schränke geben, wo man etwas zum Lesen, zum Spielen oder für kreatives Arbeiten findet. Auch eine Werkbank steht da. Es gibt Platz, um ungestört Hausaufgaben machen zu können oder bei schulischen Problemen zu helfen. Angeboten werden dabei zugleich Laptops, auf denen man beispielweise gemeinsam eine Bewerbung für einen Job schreiben kann. Dahinter findet sich ein Gesprächsraum, wo man sich für vertrauliche Dinge zurückziehen kann. Rechts davon ist wiederum das Büro. Zurück zum Begegnungsraum kommt man weiter rechts an dem Sanitärbereich vorbei, der nicht nur Toiletten, sondern auch Duschen bietet und die Möglichkeit bei dringendem Bedarf Wäsche zu waschen.

Bei Problemlagen rund um die Uhr erreichbar
Das Angebot steht in Altglienicke in der Kernzeit bis 16 Uhr immer zur Verfügung, es lassen sich aber auch individuelle Termine vereinbaren, wer das so nicht ermöglichen kann. Anrufen kann man bei akuten Lebenslagen allerdings jederzeit, da der Treffpunkt im Kosmosviertel eng mit dem Trägerstandort in Marzahn verbunden ist. Die Manege gGmbH im Don-Bosco-Zentrum in der Otto-Rosenberg-Straße 1 in 12681 Berlin ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr auch mit einem Notdienst besetzt. Die Rufnummer wird dann dorthin weitergeleitet.
Wer sich also in einer Krisenlage befindet, nicht mehr weiter weiß, wird auch nachts Hilfe und Beratung bekommen. Es gibt dort die Möglichkeit zu einer Notübernachtung, wer plötzlich wohnungslos auf der Straße steht. Über das Angebot „Wohnen in Not“ kann dann in kürzester Zeit in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt beim Finden einer neuen Bleibe geholfen werden.
Im Don-Bosco-Zentrum verfügt der Zentrum auch über weitere Einrichtungen, etwa eine Ersatzschule, wo man den Hauptschulabschluss nachholen oder sich beruflich weiter qualifizieren kann.

Kontakt
Manege Treffpunkt
Schönefelder Chaussee 241
12524 Berlin
Tel. 030-856 06 86 237
E-Mail treptow-koepenick@manege-berlin.de
Mo-Fr 9 – 16 Uhr

Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
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