Zwischengeblättert im Kosmoskalender 2021

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Ein Frühlingsbild aus der Ladenpassage weist uns als Deckblatt in das neue Jahr. In einem aufgrund der Pandemiesituation so anderen Winter kann die Vorfreude auf den Frühling kaum größer sein. Wieder einmal ist ein Kosmoskalender erschienen, der uns ein treuer Begleiter auch durch das Jahr 2021 sein will.

Peter Zenker als viel zu früh verstorbener Initiator

In so mancher Wohnung im Kiez hat der Kosmoskalender schon seinen angestammten Platz. Zum Jahr 2018 gab es ihn erstmalig. Die Idee dazu hatte Peter Zenker, der seit 2016 in Altglienicke am Rande des Kosmosviertels wohnte. Aus einer Bergarbeiterfamilie stammend und lange gewerkschaftlich engagiert, war der vor Jahrzehnten in Berlin gelandete gebürtige Westfale ein namhafter Vertreter der Arbeiter- und Sozialfotographie. Er fotografierte nach seiner Ankunft in Altglienicke auch das Kosmosviertel mit einem Blick auf die vielen schönen Seiten, wie sie oft in der Hektik des Alltags gar nicht so bewusst wahrgenommen werden. Zugleich initiierte er gerne mit anderen, auch mit Kindern, Fotoprojekte und Fotowettbewerbe. So entstand auf seinem Vorschlag hin auch der Kosmoskalender. Leider befiel ihn eine heimtückische Krankheit. Obwohl er noch im Februar dieses Jahres guter Hoffnung war, als er auf Social Media uns freudig kundtat, die Therapie schlage an, gab es dann doch einen plötzlichen Rückfall. Im März starb Peter Zenker. Ein Nachruf würdigt im nun vorliegenden Kalender seinen Initiator.

Wie der neue Kalender entstand

Den Kosmoskalender sollte es ganz in Peter Zenkers Sinne weitergeben. Als er Ende letzten Jahres schon schwer krank war, übernahm das Team des Quartiersmanagements die letzten Arbeiten daran. In diesem Jahr hatten sich mit Detlef Kirstein und Michael Schweitzer aus dem Kiezladen der Möglichkeiten WaMa zwei bereit erklärt, das Kalenderprojekt ehrenamtlich fortzuführen. Ihnen ist dafür ausdrücklich zu danken. Finanziert wurde der wieder kostenlos ausgegebene Kosmoskalender aus dem Aktionsfonds. Dieser unterstützt nachbarschaftliche Projekte im Kosmosviertel bis zu 1.500 Euro. So konnten wieder 300 Exemplare gedruckt werden. Der Monatskalender zeigt wieder einmal den Kiez von seinen schönen Seiten. Dem ging ein Fotowettbewerb voraus, wo bis zum 9. Oktober Menschen aus Altglienicke ihre Schnappschüsse einsenden konnten. Das Motto lautete dabei: „Zeig uns Deinen Kiez – Impressionen, Momente und Stimmungen eingefangen“.

Die Bilderauswahl und Gestaltung

Eine ganze Menge tolle Bilder trudelten ein. Wurden zuletzt die zwölf besten Bilder durch die Anwohnerschaft während des Weihnachtsmarktes zum Mitsingen ausgewählt, ging das dieses Jahr aufgrund der Pandemie-Lage nicht. Es durften Corona-bedingt keine Feste/ Märkte mehr stattfinden. Daher wurden die Bilder diesmal seitens der Aktionsfonds-Jury ausgewählt, die im Vorfeld auch die Mittel dafür bereitgestellt hatte. Detlef Kirstein und Michael Schweitzer kümmerten sich – unterstützt vom Team des Quartiersmanagements – um die weitere Umsetzung. Zum einen schauten sie, dass die ausgewählten Bilder gut zu den jeweiligen Monaten, also zu Frühling, Sommer und Herbst passten. Gerne hätte man ein winterliches Foto mit Schnee gehabt, sagten sie, aber davon gab es zuletzt so gut wie keinen und dementsprechend auch keine Einsendungen. Ein Foto aus der abendlichen Dunkelheit des Landschaftsparks mit im Hintergrund den hell erleuchteten Wohnungen des Kosmosviertels spiegelt aber genauso gut den letzten Monat des Jahres wieder. Zum anderen machten sich Detlef Kirstein und Michael Schweitzer daran, optische Verbesserungen zum Vorjahr vorzunehmen. Gerade für ältere Menschen sollten so beispielweise die einzelnen Tage des Monats größer werden. Man experimentierte mit Schriften, welche noch augenfälliger sind.

In kürzester Zeit fast vergriffen

Pünktlich zum Dezember konnte so der neue Kosmoskalender als gedrucktes Werk in Empfang genommen werden. Unter den zwölf Bildern der einzelnen Monate werden jeweils die Menschen namentlich gewürdigt, welche das entsprechende Foto eingesandt hatten. Was die Gestalter sehr erfreut, ist der reißende Absatz, welchen der Kalender fand, obwohl es aktuell aufgrund der Pandemie keine Veranstaltungen wie in vorherigen Jahren gab, wo dieser gerne mitverteilt wurde. Auf einem Stehtisch vor dem Kiezladen WaMa präsentiert, musste man im Laufe des Tages immer wieder Exemplare nachlegen. Die Auflage von 300 Exemplaren ist nach nicht einmal zwei Wochen fast vergriffen. Es gibt nur noch einige wenige Restexemplare im Büro des Quartiersmanagements Kosmosviertel in der Schönefelder Chaussee 237 (Mo-Fr, 09:00 bis 17:00 Uhr).

Und eines signalisierten uns bereits Detlef Kirstein und Michael Schweitzer aus dem Kiezladen WaMa. Die Arbeit habe ihnen Spaß gemacht. Wenn es in einem Jahr wieder einen Kosmoskalender für 2022 geben soll, sind sie gerne erneut bei der Gestaltung dabei.

Foto: Joachim Schmidt