2020 - Rückblick auf ein (fast) fünftes Jahr Quartiersmanagement Kosmosviertel

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Zum Ende des Jahres 2020 bietet es sich an, eine Rückschau auf die Arbeit des Quartiersmanagements im Kosmosviertel in den vergangenen zwölf Monate zu halten. Dabei gibt es schon fast ein erstes halbrundes Jubiläum zu feiern. Im Dezember 2015 wurde vom Berliner Senat festgelegt, dass das Quartier im Süden Altglienickes ein Fördergebiet „Soziale Stadt“ wird. Fünf Jahre ist das her. Wenige Monate später startete das Team des Quartiersmanagements seine Arbeit mit einem Büro vor Ort. Vieles ist seitdem geschehen, das fünfte Jahr dabei stand unter ganz besonderen Bedingungen. Gefeiert werden soll dann im Mai 2021.

Als mit dem Jahr 2020 ein neues Jahrzehnt eingeläutet wurde, war nicht abzusehen, dass die Arbeit des Quartiersmanagements im Kosmosviertel unter so anderen Rahmenbedingungen verlaufen wird. Seit Ende Februar verbreitete sich der Corononavirus SARS-CoV2 rasch auch in Deutschland und wurde im März schließlich als Pandemie eingestuft. Das hatte weitgehende Kontaktbeschränkungen zur Folge, der etliche Veranstaltungen zum Opfer fielen, die es schon in Vorjahren gab und die erneut angedacht oder gar schon fest geplant waren. Frühlingsfest, Kinderfest, Trödelmarkt, Fete de la Musique oder der Weihnachtsmarkt zum Mitsingen – das alles musste als einige Beispiele mancher schmerzlich missen.

Abendbrot nur im Februar möglich gewesen

Natürlich wäre auch die Reihe der zweimonatlichen Abendbrote im Kiezladen WaMa fortgesetzt worden. Gemeinsam Essen und anschließend noch locker im Kreise der Nachbarschaft plaudern – das war seit Oktober 2016 bereits fest etabliert im Kiez und 2020 letztlich leider nur einmal durchführbar. Dabei war ein neues Ziel für dieses Jahr, neben aktuellen Informationen zum Kiezgeschehen verstärkt inhaltliche Themen in den Fokus zu rücken. Stattfinden konnte nur der erste Termin am 6. Februar, der als ein solches Gesprächsthema „Gutes Altern im Kosmosviertel“ hatte. Diskutiert wurde dort, wie kann man ältere Menschen zusammenbringen, welche Aktionen und Angebote soll es geben und wie lassen sich Austausch und Vernetzung voranbringen. Weitere Abendbrote mussten immer wieder aufgrund der rechtlichen Bedingungen im Zuge der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Nachbarschaftshilfe in Zeiten des Lockdowns

Als das Coronavirus Kontaktbeschränkungen mit sich brachte, wurde von Seiten des Quartiersmanagements eine Nachbarschaftshilfe initiiert. Es gab so allerlei Helferinnen und Helfer, die sich als Freiwillige bereiterklärten, andere Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen und eine Art Patenschaft für ihre Nachbarschaft übernehmen, damit Risikogruppen möglichst wenig nach draußen mussten. Gemeinsam mit dem BENN-Team und dem Kiezladen WaMa wurde eine Aktion ins Leben gerufen um kostenlose Masken-Nähsets zu verteilen.

Zwei neue Projekte starteten 2020

Doch auch die ganz alltägliche Arbeit im Quartiersmanagement ging natürlich weiter. Durch den Quartiersrat wurde im Frühjahr beschlossen 125.000 Euro aus dem Topf des Quartiersmanagements in zwei Projekte fließen zu lassen, welche im Kiez die Nachbarschaft zusätzlich unterstützen und weiter zusammenbringen soll. Beim Projekt „Gesunde Küche“ steht das gemeinsame Kochen mit Kindern, Familien und Erwachsenen im Vordergrund. Durch das Projekt „Gemeinsam älter werden“ soll die Situation älterer Menschen verbessert werden. Die Projekte konnten aufgrund der Pandemie nicht ganz so wie geplant starten, aber die Verantwortlichen bemühten sich mit besonderen Angeboten das beste aus der Situation herauszuholen.

Aktion mit Maskennähsets

Als im April in Berlin eine Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführt wurde, gab es in Zusammenarbeit mit BENN und dem Kiezladen WaMa eine Aktion, den Menschen im Kosmosviertel einen einfacheren Zugang zu einer Mund-Nasen-Bedeckung zu ermöglichen. Damals waren solche Masken längst noch nicht so einfach zu beschaffen wie heute. Daher wurden durch Ehrenamtliche vorbereitet in kleinen Papiertüten hunderte Sets mit den wichtigsten Nähutensilien zusammengestellt, um sich jeweils eine Mund-Nasen-Maske zusammenzubauen. Die Nähsets gab es dann in verschiedenen Einrichtungen im Quartier kostenfrei abzuholen. Schnell waren diese vergriffen. Auch als noch mal eine zweite Aktion dazu gestartet wurde. Insgesamt konnten so mehr als 2.000 Masken verteilt werden.

Aus der Situation heraus: Kosmos To Go

Über den Verein Restlos glücklich e.V. startete im Mai das vom Quartiersmanagement angeschobene Projekt „Gesunde Küche“. Aufgrund der strengen Hygiene-Regeln zu Corona-Pandemie waren die angedachten Koch-Workshops mit interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern nicht möglich.
So lief das Ganze alternativ unter „Kosmos To Go“ auf eine Essensausgabe in Regie des Vereins hinaus, verbunden mit einem Flyer. Es wurden über mehrere Wochen zu bestimmten Terminen kostenlose und gesunde Mittagessen ausgegeben.

Umgestaltung des Grünzugs weiter vorbereitet

Und auch bei der Umgestaltung der großzügigen Grünanlagen im Kosmosviertel, die wohl größte Veränderung in den kommenden Jahren, ging es weiter voran. Nach mehreren Beteiligungsveranstaltungen im vergangenen Jahr konnte eine weitere Etappe vor dem Baubeginn eingeläutet werden. Die Landschaftsarchitekten erarbeiteten aus den eingereichten Vorschlägen heraus einen Entwurf, wie die Grünanlage künftig aussehen soll. Leider konnte der Entwurf nicht wie geplant im Mai vorgestellt werden, da hier noch ein Veranstaltungsverbot vorlag. Daher wurden die Entwürfe in einer Videopräsentation sowie im Quartiersmanagement vorgestellt. Dazu konnten Bürgerinnen und Bürger noch einmal weitere Anregungen abgeben, die an die Architekten weitergeleitet wurden. Eine öffentliche Veranstaltung zur Planung durch das Straßen- und Grünflächenamt sowie die Architekten wurde dann im August nachgeholt, als es die Pandemie-Situation zeitweise erlaubte.

Weitere Treppenhaus-Cafés

Durchgeführt wurden nach einer zeitweiligen Corona-Pause auch einige Treppenhaus-Cafés als schon seit Jahren etablierte Veranstaltungsform zur nachbarschaftlichen Vernetzung. Natürlich alles unter gewissen Corona-Regeln. So gab es eines am 17. September vor dem Kiezladen WaMa. Verbunden war das zusätzlich mit einem danebenstehenden Infomobil des bezirklichen Polizeiabschnitts 35, wo sich alle nicht nur allgemein informieren, sondern als besonderes Angebot zum Schutz vor Diebstählen das eigene Fahrrad kennzeichnen lassen konnten.

Fit in jedem Alter – Sportangebot für die Älteren

Im Juli und August gab es angesichts der in dieser Zeit niedrigen Corona-Infektionszahlen ein kostenfreies Sportangebot für Seniorinnen und Senioren unter dem Motto „Fit in jedem Alter“, das in Zusammenarbeit mit der VSG Altglienicke und gefördert im Rahmen des Senatsprogrammes „Sport im Park“ mit Laufen und Gymnastik im Landschaftspark Rudow-Altglienicke stattfand und sich großer Beliebtheit erfreute.

Drachenbau-Workshop im Herbst

Unterstützt vom Quartiersmanagement gab es im Kiezladen WaMa ein Drachenbau-Workshop, durch den beim Erbauen eines entsprechenden Fluggeräts sich auch Eltern und Kinder besser kennenlernen, handwerklich zusammenarbeiten und gemeinsam Zeit verbringen sollten. Zielpunkt war ein kleines Drachenfest am 31. Oktober. Dieses hätte als letztes Datum vor einem erneuten Teil-Lockdown auch noch stattfinden können, aber das Wetter spielte nicht genügend mit, um die selbstgebastelten Drachen gemeinsam aufsteigen zu lassen. Dies soll im kommenden Jahr allerdings nachgeholt werden.

Familiennacht im Kosmosviertel

Bei der 10. Berliner Familiennacht am 26. September war auch das Kosmosviertel mit mehreren Angeboten vertreten. Mehrere Einrichtungen, in denen im Kiez Kinder- und Jugendarbeit stattfindet, wie etwa der Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi, die Medienetage, der Jugendklub BASE24 und der Kiezladen WaMa, öffneten mit einem bunten Programm für Familien ihre Türen auch zu späterer Stunde. Integriert war auch eine Veranstaltungsreihe „Altglienicker Filmabende“, die über fünf Wochenenden in Zusammenarbeit zwischen Bürgerverein Altglienicke und WeTeK gGmbH, finanziell unterstützt durch die Kiezkasse ein kostenfreies Kino bot. An diesem Abend wurde im Bürgerhaus der Film „Die unendliche Geschichte“ nach einem Buch von Michael Ende gezeigt.

Viele finanziell geförderte Maßnahmen

Allerlei Dinge konnten mit Mitteln des Quartiersmanagents angeschoben werden. Finanziert über den Aktionsfonds wurde das über den Träger OUTREACH Mobile Jugendarbeit im Oktober und November durchgeführte Graffiti-Projekt „Into Space“, bei dem der Durchgang zwischen den Häusern Schönefelder Chaussee 203 und 205 künstlerisch neugestaltet wurde. Auch ein neuer Kosmosviertel-Jahreskalender mit den besten Schnappschüssen aus 2020, konnte nicht nur erstellt, sondern auch an 300 Nachbarn kostenlos verteilt werden. Andere von Nachbarn geplante Maßnahmen wie die Musik-AG sollen vor allem im kommenden Jahr dazu beitragen, mehr Leben ins Kosmosviertel zu tragen. Für diese und ähnliche Aktionen können Nachbarn Anträge beim Quartiersmanegement für ihre eigenen Ideen stellen und diese in die Tat umsetzen. 

Nikolaus, Adventskalender und eine Jahresabschluss-Suppe

Und auch weihnachtlich wurde es im Kosmosviertel, trotz des abgesagten Weihnachtsmarktes. Der Nikolaus persönlich hatte im Quartiersmanagement Geschenke für 70 Kinder aus dem Kiez abgegeben, die viele kleine Kinderaugen zum Leuchten brachten. Ähnlich wie der Kosmosviertel-Adventskalender an dem sich die gesamte Nachbarschaft beteiligte und so 24 Fenster von Gewerbetreibenden, Einrichtungen, aber in erster Linie Nachbarn geschmückt und mit der jeweiligen Zahl versehen wurden. Ein kleiner Lichtblick in der eher angespannten Adventszeit. Im Rahmen des Projekts „Gesunde Küche“ gab es in Regie des Vereins Restlos glücklich e.V. zum 1. Dezember noch eine Adventsaktion. In der Ladenpassage wurde aus geretteten Lebensmitteln eingeweckte Kürbissuppe sowie Schokoladeneier an Menschen im Kiez verteilt, die sich darüber sehr erfreut zeigten. Schnell war alles verteilt.

Ein Dank zum Abschluss und Hoffnung für 2021

Trotz eingeschränkter Bedingungen fand so also eine ganze Menge statt. Nun steht das Jahr 2021 an, das sicherlich erstmal auch weiter im Zeichen der Corona-Pandemie stehen wird, doch es gibt mit dem neuen Impfstoff Hoffnung, dass sich eine Verbesserung der Situation einstellt und manches, was im vergangenen Jahr nicht möglich war, wieder umsetzen lässt. Von daher schauen wir auch im Kosmosviertel gespannt in die Zukunft und freuen uns auf ein Miteinander im Kosmosviertel. Ein großer Dank des Quartiersmanagements gilt zum Jahresende allen engagierten Kolleginnen und Kollegen in den Kitas, Schulen und anderen sozialen Einrichtungen sowie aus der Verwaltung, aber natürlich in erster Linie den vielen Menschen aus dem Kosmosviertel, die das Team, aber eben auch die direkten Nachbarn in diesem nicht einfachen Jahr unterstützt und dazu beigetragen haben, dass der Kiez weiter zusammenrückt. Schon jetzt freut sich das Team darauf im kommenden Jahr dann auch den fünften Geburtstag und diesen mit Groß und Klein dann auch wieder richtig zu feiern!