Bauprojekte Kosmosviertel #2: Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi

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In einer monatlichen Reihe stellen wir schon durchgeführte, im Bau befindliche und geplante Bauprojekte rund um das Altglienicker Kosmosviertel vor. Heute widmen wir uns dem Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI, der im Rahmen des Quartiersmanagements durch die Programme „Soziale Stadt“ und „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ einen neuen Trainingskomplex erhielt. Zudem werden aktuell eine Rhönradhalle und ein Mehrzweckgebäude errichtet.

Steckbrief

Baumaßnahme

Trainingskomplex und Begegnungsstätte CABUWAZI

Anschrift

Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI
Venusstraße 90, 12524 Berlin

www.cabuwazi.de

Projektträger

Grenzkultur gGmbH

Eröffnung der Einrichtung

1996

Bauzeitraum

2018-2019

Kosten und Finanzierung

1. Bauabschnitt 2.352.000 €

2. Bauabschnitt 2.490.000 €

Finanzielle Förderung

Programme "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier", „Soziale Stadt“

Planungsbüro / Architekten

Planungsbüro Fröde GmbH

Zielgruppe

Kinder und Jugendliche von 4 bis 21 Jahre

Öffnungszeiten

Mo – Sa 13.30 – 21.00 Uhr

Was steckt hinter CABUWAZI?

Im Jahr 1992 wurde der Zirkus von Karl Köckenberger als Einradfahrergruppe auf einem Hinterhof in Kreuzberg gegründet. Seit 1994, nachdem das erste Zelt im ehemaligen Grenzstreifen von Treptow zu Neukölln aufgestellt wurde, firmiert er als sozialpädagogischer Kulturbetrieb in Trägerschaft der Grenzkultur gGmbH unter dem Namen CABUWAZI (eine Abkürzung für „Chaotisch bunter Wanderzirkus“). Der Träger unterhält heute sechs Berliner Standorte: in Kreuzberg, Marzahn, Hohenschönhausen, Tempelhof, Treptow und Altglienicke.
Angefangen hatte es in Altglienicke damit, dass artistikbegeisterte Kinder und Jugendliche zunächst in Sporthallen trainierten und auftraten, bis Ende 1996 in der Venusstraße neben einem kleinen Trainingszelt ein Vorstellungs- und Veranstaltungszelt mitsamt Bühne aufgebaut wurde. Zehn Jahre später kam ein großes Viermastzelt hinzu, in dem seither die Veranstaltungen stattfinden -  im Sommer auch auf der angegliederten Freilichtbühne.

Was wird angeboten?

CABUWAZI ist ein Raum für Zirkus, Tanz, Theater, Musik und Sprache. In Nachmittagskursen, Schulprojektwochen, Ferienworkshops und in speziellen inklusiven und mobilen Trainingsangeboten fördert CABUWAZI individuelle Ausdrucksformen, soziale Kompetenzen und gestalterische Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 21 Jahren.
Neben den Trainings finden regelmäßig Shows der Trainingsgruppen oder Gastspiele von internationalen Zirkusformationen statt. Zusätzlich werden mit der Circus Akademie Berlin Workshops und Fortbildungen für Jugendliche sowie Pädagoginnen und Pädagogen angeboten.
Über 160 Kinder und Jugendliche üben hier regelmäßig in festen Trainingsgruppen. Hinzu kommen etwa 65 Kinder aus Zirkuskursen, die in Kooperation mit Schulen sowie Heimen für Geflüchtete angeboten werden. Jährlich nehmen außerdem rund 180 Kinder und Jugendliche an den Ferienworkshops teil. Sie kommen vorwiegend aus der Umgebung, viele von ihnen aus dem Kosmosviertel.
Gerade für diese etwa 1.000 Kinder und Jugendlichen, die im Kosmosviertel leben, sind kostenlose Freizeitangebote wichtig, da in vielen Familien durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse wenig Geld und gleichzeitig wenig Zeit vorhanden ist.
Geöffnet hat der Zirkusplatz montags bis sonnabends von 13.30 bis 21.00 Uhr.

Warum war dort zu bauen?

Vieles auf dem flächengrößten CABUWAZI-Platz war baulich improvisiert und nicht optimal. Die Arbeitsbedingungen mit zwei Trainingszelten waren unzureichend, auch was die Umkleiden und den Sanitärbereich betraf. Ebenso war der in Containern stattfindende Bürobetrieb sehr beengt. Daher wurde nach Initiative des Quartiersmanagements ein Neubau von festen Trainings-, Büro- und Mehrzweckräumen in Angriff genommen. Mehr Fläche und unterschiedliche Räume sollen dabei mehr Angebote für Kinder und Jugendliche ermöglichen, etwa dass parallel zu Zirkusdisziplinen weitere Kulturveranstaltungen, Ferien- und Schulkurse, Nachbarschaftstreffen und Seminare durchgeführt werden können. Dadurch wird die Einrichtung als Ort sozialer Integration und sozialen Zusammenhaltes im Quartier gestärkt.

Um was handelt es sich bei dem Bauprojekt?

Mit 2.352 Mio. Euro Fördersumme  wurde im 1. Bauabschnitt ein ökologischer Holzbau mit einem Gründach, zwei Türmen sowie einem Verbindungsbau umgesetzt. Durch den Neubau stehen CABUWAZI nun zwei Trainingshallen für Hochseilartistik mit jeweils ca. 100 Quadratmeter Grundfläche und einer Höhe von 9 bzw. 7 Meter zur Verfügung. Die Türme bieten ausreichend Platz für Aktivitäten von Trampolinspringen bis Drahtseillaufen. Herzstück im Turm ist eine eigens angefertigte fahrbare Stahlkonstruktion, um sich für artistische Übungen entsprechend anseilen zu können. Es wurden daneben ausreichende Flächen für Sanitär – und Umkleideräume geschaffen. Im zweigeschossigen Mitteltrakt entstand ein großzügiger Mehrzweckraum für Veranstaltungen aller Art. Im mittig angesiedelten Obergeschoss befinden sich Aufenthalts- und Büroräume für den Träger sowie für die Trainerinnen und Trainer. Der 2. Bauabschnitt begann im Mai 2020. Hier werden für 2,490 Mio. Euro eine Rhönradhalle und ein Mehrzweckgebäude mit auch für die Nachbarschaft nutzbarem Begegnungscafé errichtet. Die Fertigstellung ist für September 2021 anvisiert.

 

In welchem Zeitraum und mit welchen Mitteln wurde das Vorhaben umgesetzt?

Bei dem im Juni 2018 begonnenen Bauvorhaben konnte am 7. Februar 2019 Richtfest gefeiert werden. Durch das Gebäude haben sich die Trainingsbedingungen für den Zirkus wesentlich verbessert. Es kann seitdem auch im Winter durchgängig in beheizten Räumlichkeiten trainiert werden. Das Bauvorhaben wurde im Rahmen des Bund-Länder Programms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ zu 75% vom Bund und zu 25% durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen finanziert.

"Das Team ist sich einig, dass es sich glücklich schätzt, solche Arbeitsbedingungen zu haben: Die Holzgebäude sorgen für eine warme Atmosphäre, die architektonischen Perspektiven sind dynamisch und lassen den Blick entfliehen. Das ökologische Bewusstsein, mit dem die Gebäude entworfen wurden, passt sehr gut zur Philosophie des Teams. In einer solchen Umgebung und mit einer modernen Ausstattung können die Kinder ihrer Leidenschaft für die Zirkuskünste frönen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen!"
CABUWAZI-Team

Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
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Foto: CABUWAZI
Foto: CABUWAZI
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