Trotz Corona eine tolle Bilanz von zwei Jahren Kulturkoordination im KosmosKiez

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Zwei Jahre lang gab es im Altglienicker Kosmosviertel, finanziert als Maßnahme im Rahmen des Programms Soziale Stadt, das Projekt Kulturförderung und -koordination. Am 31. Dezember 2021 ist dieses Projekt ausgelaufen, es wurde aber einiges angeschoben, was über dieses Datum hinauswirkt. Wir wagen einen Rückblick, der auch nach vorne schauen lässt.

Ziel des Projektes Kulturförderung und -koordination war es, im Kiez bedarfsgerechte Angebote im Bereich Kultur- und Freizeit zu fördern. Projektträger war dabei die WeTeK Berlin gGmbH, welche den schon einige Jahre im Kiezladen WaMa tätigen Holger Wiegandt als Kulturkoordinator einsetzte. Das Projekt fiel mit 2020 und 2021 in zwei Jahre, die durch die Corona-Pandemie mit allen damit verbundenen Einschränkungen bei der Durchführung von Veranstaltungen geprägt waren. Trotzdem kann man auf eine gute Bilanz zurückblicken, denn es gelang im gesamten Zeitraum allerlei kulturell im Kosmosviertel auf die Beine zu stellen.

Dabei gab es die Arbeit wesentlich unterstützend starke Kooperationspartner, wie den Bürgerverein Altglienicke e.V., den Kiezklub Altglienicke, die Stadtteilbibliothek Altglienicke, den Phönix e.V., den Gemischten Chor Berlin-Altglienicke, die weiteren von der WeTeK Berlin gGmbH betriebene Einrichtungen, wie etwa den Kiezladen WaMa und die Medienetage, aber auch darüber hinaus viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Es gelang so unter der aktiven Begleitung des Kulturkoordinators Holger Wiegandt in den zwei Jahren ganze 18 Veranstaltungen durchzuführen, dazu zählen zwei größere Kulturreihen an mehreren Wochenenden im Garten des Bürgerhauses mit Filmabende und Open-Air-Konzerten, aber auch Lesungen, es gab Ausstellungen wie in Federführung des Bürgervereins „Große Kunst in Altglienicke“ der mit dem Ortsteil verbundenen Künstler Werner Domke & Mirko Gabris im Bürgerhaus und Kiezladen WaMa, eine Open-Air-Ausstellung mit Manga-Bildern, ein Kiezfest, die Fete de la Musique mit sechs verschiedenen Musikschaffenden auf der Bühne, ein Jazzkonzert, einen FamilienMUTmachtag, Hofkonzerte mit Weihnachtsliedern sowie viele kleinere Veranstaltungen.

So mancher Event wäre sogar neben dem vielen noch dazu gekommen, aber einiges - gerade in der kälteren Jahreszeit -musste halt trotz vieler Stunden Vorbereitungen aufgrund der Pandemie-Lage  abgesagt werden, wie beispielweise wieder ein Weihnachtsmarkt zum Mitsingen. Manches wurde entsprechend umgeplant, um es trotz Corona in abgewandelter Form passend stattfinden lassen zu können, wie etwa aus dem Weihnachtsmarkt zum Mitsingen die Hofkonzerte wurden. Ein Bläser-Quintett zog dann eben durch die Innenhöfe des Kosmosviertels, um Weihnachtslieder zu spielen und Menschen konnten von ihren heimischen Balkonen aus auf ausreichend Abstand mitsingen.

Im Rahmen des Projekts wurde auch 2020 ein loser, temporärer Kulturrat geschaffen, in dem verschiedene lokale Einrichtungen, aber auch kulturell interessierte Menschen sich mit ihren Ideen einbrachten, um etwas für das Kosmosviertel voran zu bringen.

Was in der Aufgabe Kulturförderung und -koordination zu bewältigen war: Über das Projekt finanziert war zwar eine feste Koordinationsstelle, nicht aber wirklich die kulturelle Arbeit selber. Daher war über andere verfügbare Töpfe das nötige Geld für die Events von Material über Gebühren bis Gagen zu organisieren, was jedoch letztlich gut gelang. Dank zu sagen ist da an die aus bezirklichen Haushaltsmitteln gespeiste Kiezkasse Altglienicke, welche über eingereichte Projektanträge des Bürgerverein Altglienicke e.V., aber zugleich persönlich von Antje Scherbarth und Holger Wiegandt vieles ermöglichte. Auch der Kulturverein Phönix konnte die einen und anderen Mittel beschaffen, so dass am Ende ein Budget von bis zu 9.000 Euro für die kulturellen Events zur Verfügung stand. Einige Euro steuerten auch die jeweiligen Kooperationspartner aus Eigenmitteln bei.

Ein Dankeschön geht ebenso an das Edeka Center Siriusstraße, welche das Catering für die auftretende Künstlerschaft und ehrenamtlich Helfende bei Kiezfest und Fete de la Musique bereitstellten. Daneben sorgte das ebenso 2020 und 2021 im Kosmosviertel tätige Projekt "Gesunde Küche" von RESTLOS GLÜCKLICH für kleine Gaumenfreuden.

So manche angenehme Erinnerung bleibt im Rückblick auf zwei Jahre Kulturkoordination im Kosmosviertel hängen, wie etwa dass der anwesende Bezirksbürgermeister Oliver Igel sich beim Auftritt der Schlagersängerin Regina Thoss im Garten des Bürgerhauses spontan auf die Bühne bitten ließ und dann diese zu dritt mitsamt Günter Rüdiger, einem Coversänger und -gitarristen, gemeinsam das Stück „Sierra Madre“ sangen. Auch die damalige Bezirkskulturstadträtin Cornelia Flader schaute gerne spontan vorbei, um so etwa die Fete de la Musique zu eröffnen.

Es hatte sich im Zuge dieser zwei Jahre ein kleiner Stamm von Ehrenamtlichen zusammengefunden, die trotz Abschluss des Projekts in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein und anderen Akteuren weiterhin Kulturarbeit im Kosmosviertel machen wollen. Eine Arbeitsgemeinschaft Kultur konnte beim Bürgerverein Altglienicke wiederbelebt werden, die sich verstärkt um kulturelle Projekte kümmert. Ein kleines Netzwerk, was nachwirkt. Es gibt jetzt schon erste Planungen, das eine und andere 2022 fortzusetzen oder neu zu machen.

Umgesetzt konnte vieles auch, weil es neben einer Reihe Ehrenamtlicher allerlei Mithelfende aus der Mitarbeiterschaft von WeTeK Berlin gGmbH, so beispielweise aus dem Kiezladen WaMa gab, die gerne mitanpackten, etwa wenn es um den Aufbau der ganzen Technik ging.

Zwei Projekte, die ebenso dauerhaft aus der Arbeit der Kulturkoordination angeschoben werden konnten, sind im Kiezladen WaMa immer mittwochs auf dem Nachmittag eine Kindertanz AG sowie WaMa Musics mit Jonathan Scherbarth, welches sich künftig sich alle 14 Tage treffen wird.

Foto: Privat (Holger Wiegandt)
Foto: Joachim Schmidt
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Foto: WaMa