Besuch der Bundesbauministerin in der Schule am Pegasuseck am 15.08.2022

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Eine Station, die auf der Sommertour der Bundesbauministerin Klara Geywitz durch Deutschland ausgewählt wurde, war die Altglienicker Grundschule am Pegasuseck.

Die Grundschule befindet sich seit 2020 im Umbau, die Fertigstellung des Anbaus soll zum Ende des Jahres 2022 erfolgen. Im Jahr 2017, als die jetzige sechste noch in der ersten Klassenstufe war, haben sich das QM Kosmosviertel (Quartiersmanagement) zusammen mit dem Quartiersrat in enger Abstimmung mit der Schule dazu entschieden, die Grundschule am Pegasuseck zu qualifizieren.
Im darauffolgenden Jahr ist eine Visionenwerkstatt mit allen Pädagog:innen und der Schulleitung durchgeführt worden, in der auch die Kinder in Workshops aktiv teil am Gestaltungsprozess nahmen. Schließlich sind sie es, die den größten Nutzen aus den Veränderungen ziehen werden. Gemeinsam wurden Bedarfe und Wünsche ermittelt, die in drei Hauptanliegen mündeten: Ein großer Gemeinschaftsraum, welcher neben größeren Veranstaltungen (Einschulungsfeiern etc.) auch für den Stadtteil nutzbar sein soll. Aber auch Teilungsräume im Hauptgebäude und attraktive Lern- und Aufenthaltsflächen (auf den Fluren) sollten entstehen.

Dies wird nun umfassend umgesetzt. Dafür fallen Kosten im unteren zweistelligen Millionenbereich an, die durch Mittel aus dem Baufonds (Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt“) und einen erheblichen Eigenanteil des Bezirks gedeckt werden. Der Bau wird von dem Architekturbüro Isfort&Isfort in Zusammenarbeit mit den Architekten Buchner&Wienke geleitet. Um den Schulbetrieb weiterlaufen lassen zu können, wird das Bauvorhaben in zwei Bereiche aufgeteilt. Erst werden der Neubau und die angrenzende Hälfte des Hauptgebäudes fertiggestellt; anschließend dann der zweite Teil, welcher momentan durch eine provisorische Wand abgetrennt ist.

Am 15. August 2022 fand nun hier im Kosmosviertel also die Baustellenbegehung der Bundesbauministerin Klara Geywitz mit Vertreter:innen aus der Senatsverwaltung, des Bezirksamtes und des QM Kosmosviertel statt.

Kurz vor 11 Uhr empfing die Schulleiterin der Grundschule Ines Rick die Bundesbauministerin und eröffnete die Veranstaltung. Nach Betreten der zukünftigen Mensa, die auch als Veranstaltungsort dienen soll, stellte Frau Rick im Kreise aller anwesenden Akteure die Zusammensetzung der Schülerschaft der Grundschule vor. Dreieinhalb Klassen können hier jedes Jahr eingeschult werden. Insgesamt lernen hier 400 Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse. In den kommenden Jahren werden es mit Sicherheit mehr werden.  Auch beschrieb Frau Rick die (sozialen) Herausforderungen im Schulalltag. Dies wurde später von Carolin Heinrich vom QM Kosmosviertel durch eine Präsentation zur sozialen Situation im Viertel mit Zahlen zur Bevölkerung, Kinderarmut und Alleinerziehenden-Quote- untermalt. Die Bundesbauministerin stellte heraus, dass beim Bau und Umbau von Schulen nicht nur die Bauwerke ertüchtigt und zukunftsfähig gemacht werden sollen, sondern Schulen von Beginn an als Orte der Chancengleichheit zu verstehen, zu planen und auch zu nutzen sind. Schließlich wurde der 'Staffelstab' an die ausführenden Architekt:innen Bernard Isfort und Birgit Wienke gereicht, die über die Pläne und die Bauphasen Auskunft gaben und durch das Gebäude führten.

Zu Beginn der Führung im Eingangsbereich berichteten die Architekt:innen auch davon, dass die Kinder in einem Beteiligungsworkshop sich Videoüberwachung wünschten, da zum Beispiel viele Kleidungsstücke im Schulalltag verschwanden. Diese Videoüberwachung wird es zwar nicht geben, doch auf das Sicherheitsbedürfnis der Kinder wird reagiert:  Als Ergebnis soll im Eingangsbereich das Büro und die Werkstatt des Hausmeisters platziert werden,  von dem aus auch über ein großes Fenster der Flur im Auge behalten werden kann. Solche Beschreibungen machten die vielfältigen Perspektiven auf eine bauliche Gestaltung deutlich.

Später führten auch die Staatssekretärin für Mieterschutz und Quartiersentwicklung Ülker Radziwill, sowie Ellen Haußdörfer (Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus)  aus, wie wichtig die Zusammenarbeit der unterschiedlichen politischen Ebenen ist. Auch die Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner, zuständig für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt und Naturschutz, betonte, dass das Projekt an diesem Standort wesentlich sei, um langfristig eine positive Entwicklung im Kosmosviertel zu ermöglichen.

Teil des Neubaus ist der neue große Gemeinschaftsraum, der dem Bedarf nach mehr Platz für Einschulungen, aber auch Schulkonzerte und allgemein Veranstaltungen mit bis zu 199 Teilnehmenden decken soll. Hier soll es, wie im gesamten Gebäude mehr Lichteinfall geben. Gelöst werden konnte dies einfach mit einer größeren Fensterfront, die vom Boden bis zur Decke reicht. Auch im Treppenhaus haben sich die Lichtverhältnisse verbessert – von alldem machten sich die Besucher:innen bei der Führung durch die Architekt:innen ein Bild.
Neue sogenannte Harfengeländer sollen für Sicherheit und einen veränderten Stil im Treppenaufgang sorgen. Der spontane Vorschlag der Bundesministerin Geywitz, das Musische im Wort 'Harfengeländer' optisch darzustellen, fand Anklang. Die Schule ist eine musikbetonte. So gibt es neben dem zukünftigen großen Raum für Aufführungen auch Proberäume. Mittlerweile sind im Schulleitungsbüro Boden, Wände und Decke fertig; auch das Lehrerzimmer ist schon begehbar. Klassenzimmer werden mit digitaler Technik statt Tafeln ausgestattet. Besonders positiv fiel die Akustik der Räume durch die neuen Böden und den Akustikelementen an den Decken auf. Schließlich wurde noch durch den Bauvorhang einmal „in die Vergangenheit geschaut“ und unsanierte Teile der Schule besichtigt.

Der angrenzende Hortbereich, sowie die Kita „Kleiner Frechdachs“, sollen im Zuge der Vision Bildungscampus Pegasuseck weiterentwickelt und qualifiziert werden. Schließlich startet im September ein Projekt zur Elternarbeit an der Grundschule am Pegasuseck, welches ebenfalls aus Mitteln des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ (ehemals „Soziale Stadt“) finanziert wird. Als Bauende und mögliche erste (Weihnachts-)Feier wurde Ende Dezember ins Blickfeld genommen. Die Ministerin brachte dem Projekt Wertschätzung entgegen und zeigte sich trotz der Ernsthaftigkeit des Projektes entspannt und zu Sprüchen bereit, die die Atmosphäre auflockerten. Man ist sich sehr bewusst, wie viel Arbeit und Leidenschaft in dem Bauprojekt steckt, dass eben nicht nur Schule sein soll - sondern mit seinen weiterführenden Visionen ("Bildungscampus Pegasuseck") vielleicht auch Schule machen soll. Die Reise der Bundesbauministerin steht unter dem Motto „Unterwegs für das Zuhause - Zukunft nachhaltig bauen“ und führt sie nach Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Berlin. Sie bringt die handelnden Personen (Entscheidungsträger:innen, Unternehmer:innen und Architekt:innen) vor Ort zusammen. Hier wird angesehen, was in meist langen und gemeinsamen Planungsprozessen möglich gemacht und errungen wurde. Bund, Land und Kommunen haben auch hier für das Kosmosviertel zusammen gearbeitet, um diese Erneuerung und Weiterentwicklung des Bildungsstandortes möglich zu machen.