DER! OPTIKER – ein Fachgeschäft eng verwurzelt im Kosmos-Kiez

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In diesem Herbst 2022 kann Christian Sülflow mit seinem Ladengeschäft DER! OPTIKER im Altglienicker Kosmosviertel auf ganze zwei Jahre zurückblicken. Inmitten des ersten Jahres der Corona-Pandemie tauchte seinerzeit ein neues Ladenschild in der Passage gegenüber dem Edeka-Center auf. Es ist nicht irgendein Optiker, nicht wie viele in dieser Branche Teil irgendeiner Unternehmenskette, sondern der Name ist Programm und eng verbunden mit dem örtlichen Umfeld.

Christian Sülflow ist selber ein Kind des Kiezes. Er wuchs im Kosmosviertel auf. Mit seinen Eltern zählte er 1990 zum Erstbezug dieses Wohngebietes. Seine schulische Laufbahn begann auf der einstigen Grundschule am Saturnring. Hier fühlt er sich auch traditionell verwurzelt und kennt viele Menschen. Er bedauert in unserem Gespräch, dass manche Medien den Kiez immer wieder zu Unrecht schlecht machten. Seine berufliche Vision war von daher auch etwas hier zu machen.

Sülflow lernte zunächst das Optikerhandwerk in einem traditionellen Fachgeschäft in Tempelhof, dann ging es in die Heimat. Fünf Jahre arbeitete er als Geselle beim einstigen Optikergeschäft Wunderlich, welches sich in der Ladenpassage des Kosmosviertels zur Ortolfstraße hin befand. Dort hatte er durch oft fehlendes Personal zunehmend Verantwortung zu übernehmen. Immer wieder ermutigten ihn Teile der Kundschaft, selber einen solchen Laden zu führen. Etliche aus der damaligen Kundschaft sind so auch heute weiterhin bei ihm. Nicht nur weil er das einzige Optikergeschäft im Ortsteil ist, sondern weil sie spürbar zufrieden sind. Auf dem Weg zur Selbständigkeit gab es noch drei weitere Stationen. Er arbeitete bei Krass-Optik im A10-Center Wildau, kam aber auch in den anderen Filialen zum Einsatz. Von 2009 bis 2012 besuchte er die Meisterschule in der Optikstadt Rathenow. Es folgte ein Jahr in Grunewald am Roseneck, was eine ganz andere Welt als im Kosmosviertel war. Sülflow wollte wieder zurück und fand als Meister sieben Jahre Anstellung bei Optiker Ramin in Grünau. Dort begann er sich mit einem eigenen Laden näher zu beschäftigen. Schließlich wurde er 2019 nach Gesprächen mit Frau Dawurske von der Wohnungsgenossenschaft Altglienicke fündig im Kosmosviertel. Ein Laden stand zur Übernahme ab 2020 bereit. Entsprechend begann der Umbau, der am 19. September 2020 in der Eröffnung mündete.

Seit zwei Jahren vor Ort

 

Mit seinem Geschäft will Christian Sülflow neue Wege beschreiten, aber auch an der klassischen Tradition des Optikerhandwerks anknüpfen. Oft würden Optikergeschäfte verstaubt wirken. Ihm ist ein freundliches Ambiente wichtig. Man bemerkt schon beim Eintreten in eine großzügige und nicht vollgestellte Ladenfläche, dass es beispielweise gleich links eine kleine Kinderspielecke gibt. Die Werkstatt ist nicht in einem Hinterzimmer versteckt, sondern als offener Bereich vorne hinterm Tresen. So kann man den Kunden beraten und zugleich seiner Brille auch den letzten Schliff geben. Zu Sülflow gehört ein festes Team von insgesamt vier Mitarbeitenden. Eine darunter ist Frau Richert, die schon vorher wenige hundert Meter entfernt bei Optiker Wunderlich gearbeitet hat, bis dieser zumachte. Mit Frau Kleiber ist eine Mitarbeiterin speziell auf Kontaktlinsen und hier noch mal gesondert auf Kinderoptometrie geschult. Als Werkstattchefin ergänzt Frau Roch das Team.

Der Name DER! OPTIKER soll ausdrücken, dass man als Fachgeschäft für alle da sein will, ansprechbar von der Brille bis zu Kontaktlinsen, dabei auch mit einem besonderen Schwerpunkt Kinder. Allzu oft werden gerade bei jungen Kindern falsche Brillenstärken gewählt, was Auswirkungen haben kann. Man arbeite auch eng mit dem örtlichen Kinderarzt zusammen. Es sei dem Team wichtig, erster Ansprechpartner für alles um das gute Sehen zu sein. Die Beratung ist dabei kostenlos und unverbindlich. Stolz ist das Team, dass die Kundschaft das mit guten Google-Rezensionen würdigt.
Ein besonderer Service ist, dass das Optikergeschäft auch in der Südost-Region Hausbesuche anbietet. Das ist gerade wichtig für ältere Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Man habe einen Koffer mit der entsprechenden Technik zur Ermittlung der Sehschärfe und einer Auswahl an Brillengestellen. Geboten wird zudem eine zinsfreie Finanzierung von Brillen bis zu 24 Monate.

Auch etwas als Beitrag für das Umfeld tun

Wichtig ist dem Optiker-Team von Menschen, die in dieser Region zuhause sind, auch etwas für das Umfeld in Altglienicke zu tun. Es sei wichtig, einen Beitrag zur Stärkung der Gegend zu leisten. So veranstalte man auch regelmäßig kleine Feste etwa im Sommer und Winter, um noch stärker mit der potentiellen Kundschaft in Kontakt treten zu können. Sülflow will als langjähriger Bewohner des Kosmosviertels seinen Beitrag leisten, den Kiez positiv weiterzuentwickeln. Heute werde sehr viel von den aktuellen Krisen geredet, sagt er, aber es sei wichtig, das beste aus der Situation zu machen, mit Eigeninitiaive, und so wieder zu einer positiveren Grundstimmung zu kommen.

Ebenso wird das Thema Ausbildung zunehmend eine Rolle spielen. Einen Praktikanten gebe es schon. Zukünftig will man gerne angehende Optikerinnen und Optiker fundiert ausbilden. Da ist es auch dienlich eine eigene Werkstatt zu haben, während viele andere Optikergeschäfte die Fertigung der Brillengläser ausgelagert haben. Hier im Laden zum Service zählt, dass man mit eigenem Schliff der Gläser im engen Austausch mit der Kundschaft ganz individuelle Lösungen für die Augen finden kann, um das beste Sehvermögen herauszuholen. Es gebe beispielweise Anfertigungen, die ganz speziell auf das Arbeiten im Homeoffice zugeschnitten seien. Das sei auch das, was das traditionelle Optikerhandwerk ausgemacht hat, bevor es sehr stark in eine serielle Produktion fernab von Kundenbedürfnissen ging.

Geöffnet hat DER! OPTIKER in der Schönefelder Chaussee 235 montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr, sonnabends bis 14 Uhr, es sind aber auch außerhalb der Öffnungszeit individuelle Terminvereinbarungen möglich. Telefon 030 – 67 89 12 23.