Für mehr Licht, Sauberkeit und Wohlempfinden

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Am 26.01 lud das Quartiersmanagement zur Ergebnispräsentation und Diskussion rund ums Thema Sauberkeit und Sicherheitsempfinden im Kosmosviertel ein. Insgesamt 16 Menschen waren zugegen, hörten zu und brachten sich aktiv in die Diskussion mit ein. Natürlich war auch der Quartiersrat vertreten, das Bezirksamt, der Jugendclub, ehrenamtlich Engagierte sowie Nachbarinnen und Nachbarn.

Anderthalb Monate lang sammelte das Quartiersmanagement Informationen, um einzuschätzen, welche Bedürfnisse und Nöte es hinsichtlich der Sauberkeit sowie des Sicherheitsempfindens im Kosmosviertel gibt. Hierzu konnte man die persönliche Perspektive einbringen, indem man einen Fragebogen ausfüllte, der auch digital verfügbar war. Das war von Mitte Dezember bis Mitte Januar möglich.
Im Januar fanden dazu sechs Gesprächsrunden mit verschiedenen Alters- und Interessensgruppen statt sowie ein Kiezspaziergang mit dem Ordnungsamt, der Polizei und dem Straßen- und Grünflächenamt. Die Ergebnisse wurden nun vom Quartiersmanagement zusammengefasst und präsentiert, um anschließend weitere praktische Schritte einleiten zu können.

Nach der Begrüßung durch Daniel Fritz und Catarina Cabral vom Quartiersmanagement und einer kurzen Vorstellung der Aktivitäten rund um die Bedarfserhebung, konnten alle Anwesenden sich die einzelnen Befragungen an Stellwänden (siehe Fotos) selbst ansehen - und dazu Fragen stellen.
Diese Chance wurde genutzt und so kam man leicht ins Gespräch über die derzeitige Situation; und bekam ein Gefühl für die Anliegen der Menschen.

Auch unter den Anwesenden stießen die Themen auf Übereinstimmung: "Das ist das, was wir hier jeden Tag erleben." Insgesamt wurden acht Themenfelder ausfindig gemacht, bei denen eine positive Veränderung bewirkt werden soll. Darunter fallen bei allen Fokusgruppen (Gesprächsgruppen und Kiezspaziergang) die Beleuchtungssituation und die Sache mit dem Müll. Einerseits gibt es mancherorts defekte und zugewachsene Leuchten und teils fehlen sie an einigen wichtigen Orten ganz, um gut und sicher unterwegs sein zu können. Zum Anderen ist eine Vermüllung in den öffentlichen Grünanlagen und rund um Gebäude zu beobachten, die durch überquellende Glascontainer und teils abgeladenen Sperr- und Baumüll noch verstärkt wird.

Themen, die (mehr als) die Hälfte der Fokusgruppen beschäftigen, sind ein Bedrohungsgefühl durch Gruppen und Personen (das nicht mit Kriminalität einhergeht) aufgrund von Alkoholkonsum und Aggressivität, aber auch ein Unsicherheitsgefühl, zudem fehlende Verkehrssicherheit an viel befahrenen Straßenübergängen und Barrierefreiheit, die durch Schlaglöcher und Ähnliches beschränkt ist, aber auch auftretender Hunde- bzw. Katzenkot in den Grünanlagen und auf Spielplätzen, sowie und auch Vandalismus und Schmierereien an Hauswänden und weiteren Flächen. 

Vereinzelt wurden Bedrohungen durch Kriminalität und Lärm- sowie Konfliktsituationen in Innenhöfen genannt.

Die Fokusgruppen hatten die Möglichkeit die Problemlagen nicht nur zu benennen, sondern auch die betreffenden Orte auf einer Karte vom Kosmosviertel per Pinnnadel festzuhalten, wodurch ein Überblick entstand, der den Blick fürs Kosmosviertel sensibilisierte.

Unter die mehrfach- und von sieben der acht Fokusgruppen genannten Orte fällt der Bereich um den Traktorspielplatz: Hier geht es um den Wunsch nach einer verbesserten Beleuchtungssituation, gesteigerten Verkehrssicherheit bzw. Barrierefreiheit, aber auch um ein Unsicherheits bzw. Bedrohungsgefühl sowie die schon genannte Vermüllung.

Im weiteren Verlauf fasste Daniel Fritz die gewonnenen Daten zusammen und stellte vor, welche Maßnahmen es schon gibt, um eine positivere Entwicklung in den schwierigen Themen zu bestärken.

Durch die bereits stattfindende Neugestaltung des Grünzuges sind hier neue Beleuchtungssysteme geplant, wodurch das Problem von zu wenig und ausgefallenem Licht behoben werden kann. Um auch an Stellen, die außerhalb des Grünzuges liegen, für mehr Licht zu sorgen, wird eine Erneuerung und damiteinhergehende Verbesserung der Leuchten durch Stadt und Land stattfinden. Desweiteren soll ein schnellerer Austausch gewährleistet werden.

Um die Sperrmüllentsorgung einfacher zu gestalten, wird es von Stadt und Land aus Sperrmülltouren geben. Regelmäßig soll ein Markt stattfinden, der in Kooperation zwischen BSR und Quatiersmanagement angeboten wird.

Die Ordnungsamt-App kann für Meldungen von Vermüllung genutzt werden. Wem etwas auffällt, kann in der App den Standort und ein Foto ans Ordnungsamt senden. Wer seine Mailadresse hinterlassen will, kann auch darüber informiert werden, wenn der Müll entfernt wurde.

Klar ist auch, dass der Traktorspielplatz und sein Umfeld umgestaltet wird. Diese Maßnahme und die Umgestaltung der Grünanlagen soll ebenfalls der Vermüllung, doch letzteres auch Unsicherheit im Straßenverkehr entgegenwirken. Auch neue Fußgängerüberwege und Ampeln sollen dazu beitragen.

Für ein besseres Miteinander soll die Security von Stadt und Land sichtbarer werden, sowie bei Konflikten Mediationsangebote durch die Vermieter geben. Weiterhin sind auch die 'Berliner Jungs' vor Ort, die Hilfen für Jungen bei sexualisierter Gewalt anbieten und auch präventive Angebote schaffen. Bewährt haben sich Graffiti-Projekte für Jugendliche.

Sieben weitere mögliche Maßnahmen von denen drei in diesem Jahr umgesetzt werden sollen, können durch Mittel aus dem Förderprogramm "Sauberkeit und Sicherheitsempfinden in Großsiedlungen" finanziert werden. Dafür stehen je Projekt ca. 50.000 Euro zu Verfügung.

Zuletzt wurden eine vorläufige Gewichtung der möglichen Maßnahmen dadurch ermittelt, dass alle Anwesenden ihre Präferenz durch eine Stimmenabgabe mit zwei roten Punkten an dem Board kenntlich machen konnte (siehe Bild 4). Oben auf der Liste standen dabei die Installation eines 'Kiez-Hausmeisters', der kleinere Probleme sofort beheben kann bzw. größere weiterleitet und vor Ort ansprechbar ist und das Pilotprojekt 'Müllentsorgung', welches bessere Müllhäuser und eine regelmäßige Sperrmüllentsorgung gewährleisten würde; an dritter Stelle eine Hoffest-Reihe zur Förderung des Miteinanders, ein Angebot zur Gewaltprävention an der Grundschule für Kinder, Eltern und Fachkräfte sowie das Umgestalten von Problem-Ecken mit bzw. durch Stadt und Land. Zwei weitere mögliche Maßnahmen sind die Förderung einer Konfliktvermittlung und Mediation durch Ausbildungen und Seminare zum Thema und das Schaffen eines Mehrweg-Systems für Gewerbetreibende, um Müll zu reduzieren.

Positiv ist, dass sich viele Gedanken und Pläne gemacht wurden, um die Sorgen und Nöte der Menschen wahrzunehmen und dagegen wirken zu können. Die Bedarfsermittlung brachte Licht ins Dunkel und wird dies mit den weiteren Maßnahmen auch im buchstäblichen Sinn tun. Welche das neben den schon bestehenden Maßnahmen in diesem Jahr noch sein werden, wird sich in nächster Zeit zeigen.