Politisch prominenter Besuch sagte sich für den 17. September 2024 im Altglienicker Kosmosviertel an. Der Senat von Berlin führt schon seit geraumer Zeit regelmäßige Bezirkstouren durch. In diesem trifft man sich zu Beginn mit dem jeweiligen Bezirksamt zu einer gemeinsamen Sitzung und es geht für alle im Anschluss zu ausgewählten Einrichtungen, um sich die Situation vor Ort anzuschauen. In diesem Jahr hatte Bezirksbürgermeister Oliver Igel das Kosmosviertel als Besuchsort vorgeschlagen.
An einem Dienstag im September war der Senat zu Gast im Bezirk Treptow-Köpenick. Nach einer gemeinsamen Sitzung mit den Bezirksamtsmitgliedern gegen 10.30 Uhr und einem Eintrag ins “Goldene Buch des Bezirks” begaben sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Bezirksbürgermeister Oliver Igel und Mitglieder von Senat und Bezirksamt auf eine Bustour durch den Bezirk.
Ankunft im Kosmosviertel
Nach Stationen in Treptow, Adlershof und dem Allende-Viertel stand für 14.30 Uhr die Ankunft des Busses mit den Senats- und Bezirksamtsmitgliedern im Kosmosviertel an. Mit etwas Verspätung, bedingt durch den Stau in der Köpenicker Straße zwischen Adlergestell und Ortskern trafen dann auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Bürgermeister und Finanzsenator Stefan Evers, fast alle weiteren Berliner Senatoren sowie die Bezirksamtsmitglieder in der Ladenpassage am Edeka-Center Amthor ein. Hier fand man sich am Büro des Quartiersmanagements Kosmosviertel ein, wo das QM-Team eine erste Einführung in seine Arbeit und das bürgerschaftliche Engagement vor Ort gab. „Wir wollen zeigen, dass dieser Bezirk auch Gegenden hat, wo mehr als die Hälfte der Kinder auf staatliche Hilfe angewiesen sind und sehr viele Mütter alleinerziehend“, ergänzte Bezirksbürgermeister Igel zur Begründung genau hier zu sein. Stadtentwicklungssenator Gaebler verwies auf die langjährige und erfolgreiche Tätigkeit des Quartiersmanagements vor Ort, sowie die hohen Investitionen, die in den vergangenen Jahren in den öffentlichen Raum, als auch Kitas, Schulen und Nachbarschaftseinrichtungen getätigt wurden. Danach ging es mit immer wieder kleinen Stationen weiter durch die Ladenpassage und in den Grünzug, wo den Senatsmitgliedern die hier an der Passage durchgeführten Baumaßnahmen zur Aufwertung des Viertels erläutert wurden.
Zu Besuch im Kiezladen WaMa
Schließlich ging es über den neugestalteten Quartiersplatz in den Kiezladen WaMa, wo das Team vom Kiezbund Altglienicke mitsamt der Projektleiterin Grit Rohde den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und die weiteren Senats- und Bezirksamtsmitglieder willkommen hieß. Der Regierende Bürgermeister Wegner fand gleich Interesse an einem dort bereitstehenden Airhockey-Tisch, wo er mit Staatsentwicklungssenator Christian Gaebler eine schnelle Runde drehte. Kurz darauf wurde die fast siebenjährige Geschichte sowie die Arbeit des Kiezladens als wichtigen Treffpunkt für das Quartier vorgestellt. Darüber hinaus, dass hier umfassende Umbaumaßnahmen anstünden, um den Kiezladen noch attraktiver und multifunktionaler nutzen zu können. Auch eine Ausbildungsküche sei angedacht. Die für das Programm Stadtteilzentren zuständige Senatorin Kiziltepe betonte wie wichtig die Eröffnung des Stadtteilzentrums, als auch die Sicherung der Finanzierung sei. Wegner zeigte sich in seinem Statement beeindruckt von der Arbeit, die hier und auch allgemein im Kiez stattfindet. Er verspricht mit etwas mehr zeitlichem Rahmen als einen insgesamt halbstündlichen Besuch wiederzukommen. „Wenn Sie Ihre Eröffnungsfeier haben, schicken Sie mir bitte eine Einladung. Ich komme gerne dazu.“, sagt Wegner.
Plaudereien am Grünzug
Als es herausgeht und eigentlich zum nächsten Ort gelaufen werden soll, findet Wegner direkt vor dem Kiezladen Interesse an einer kleinen im Rahmen der Berliner Seniorenwoche aufgestellten Plauderbank. Dort sitzt Anwohnerin Karin (73), die als Ehrenamtliche die Nachbarschaft zum Plaudern anregen will. Der Regierende Bürgermeister setzt sich eilig dazu und führt mit Karin ein Gespräch, wie sie das Leben im Kiez so sieht und was sich hier verbessern könnte. Karin erzählt, was sie so bewegt. Wegner lauscht ihren Worten. Im Anschluss geht der gesamte Tross aus Senats- und Bezirksamtsmitgliedern zu Fuß durch den Grünzug in Richtung Venusstraße. Dabei gibt es immer wieder Erläuterungen durch das QM-Team. Einzelne Bezirksamtsmitglieder sprechen auf dem Weg regelmäßig jeweilige Senatsmitglieder an, was es als Bezirk an noch zu lösenden Problemen gibt und wo die Senatsverwaltung hilfreich sein könnte. Kai Wegner erklärt, dass er angenehm beeindruckt sei von diesem Wohngebiet und dass hier offenbar eine gute Arbeit gemacht werde. Es unterscheide sich positiv von anderen solcher Neubaugebiete, die er gesehen habe. Er lobt dabei das Quartiersmanagement und die vielen Ehrenamtlichen dahinter.
Senat und Bezirksamt an der Schule am Pegasuseck
Schließlich geht es in der Venusstraße über den Zebrastreifen auf den Schulhof der Grundschule am Pegasuseck. Dort steht bereits die Schulleiterin Ines Rick sowie der Vorsitzende des schulischen Fördervereins und die Mitarbeiter des neu eröffneten Familienzentrums des Trägers JAO. Es folgen einige Daten über die Schule und welche Bedeutung sie für das Kosmosviertel hat. Es werden die jüngsten Baumaßnahmen erläutert, bei denen die Schule nicht nur ein Mehrzweckgebäude erhielt, sondern auch das gesamte Schulhaus saniert wurde. Dabei werden auch hier und da noch bestehende Probleme angesprochen. Die Sanierungsarbeiten seien fast fertig, aber es fehlen noch Mittel für die Neugestaltung des lange für die Bautätigkeit genutzten Schulhofs, sowie der Sportanlagen. Bezirksschulstadtrat Marco Brauchmann sowie Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch ergänzen hier und da.
Das Zeitfenster für den Besuch im Kosmosviertel ist eigentlich schon vorbei. Ein Hinweis ertönt. Die Senatoren haben weitere Termine. Vor der Schule steht bereits der Bus, der alle wieder aufnehmen soll. Trotzdem fragt die Schulleiterin vorsichtig, ob man denn vielleicht trotzdem noch das sanierte Gebäude von innen sehen wolle. Eigentlich war dieses auf der Tour nicht mehr vorgesehen, nur der Termin auf dem Hof. Die Schulsenatorin nickt, der Stadtentwicklungssenator ebenso, der Regierende Bürgermeister schaut kurz auf die Uhr und sagt „Selbstverständlich komme ich da auch noch kurz mit. Das möchte ich schon sehen.“ Nachfolgend geht es im Schulgebäude die Treppe hoch, durch den Flur, wo Schulsenatorin Rick diverse Räume aufschließt und der Senatsmannschaft zeigt. Wegner, Gaebler und Günther-Wünsch stellen hier und da Fragen. Wieder heißt es vom Personal der Senatskanzlei, man müsse nun aber los – der Zeitplan.
Unten vor dem Gebäudeeingang finden noch ein paar Minuten Gespräche statt, zwischen Vertretern von Senat, Bezirksamt und Schulleitung. Dann verabschiedet sich der Regierende Bürgermeister von allen Anwesenden einzeln per Handschlag. Er hat im Anschluss noch auf dem Schulhof ein kurzes Interview mit einem ARD-Kamerateam.
Dann geht es für die jeweiligen Mitglieder von Senat und Bezirksamt zu weiteren Terminen. Der Besuch im Kosmosviertel wurde eine halbe Stunde länger als geplant.