Aus für das Pflegewohnheim - wie geht's weiter?

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Zum Ende des Jahres schloss das Pflegewohnheim in der Venusstraße 28. Die rund 90 Bewohner*innen zogen in verschiedene Wohnheime um. Das Gebäude soll möglicherweise verkauft werden.

 - wie geht's weiterDer Träger des Pflegewohnheims Altglienicke, das Unionhilfswerk, hatte sich mit dem Bezirk Treptow-Köpenick auf eine Aufhebung des Pachtvertrages geeinigt. Der Grund ist der schlechte Zustand des Gebäudes. Die Bausubstanz sei „mittelfristig nicht mehr für die zeitgemäße Nutzung als Pflegeeinrichtung geeignet“, teilt das Unionhilfswerk mit. Erforderlich wären eine Grundsanierung der Trinkwasserleitungen und weitere Modernisierungsmaßnahmen. Diese seien im laufenden Heimbetrieb nicht umzusetzen.

Nachdem der Beschluss zur Schließung im September bekannt wurde, haben Unionhilfswerk und Bezirk neue Plätze für die Bewohner*innen gesucht. Der Umzug der teils hochbetagten und demenzkranken Bewohner*innen ist in vollem Gange. Die 64 Beschäftigten wechseln an andere Einrichtungen des Unionhilfswerks.

Zukunft des Gebäudes ungewiss


Ab Januar wird das Facility Management des Bezirksamts das Gebäude zunächst sichern und dann an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)  übertragen. Dieses städtische Unternehmen ist damit beauftragt, landeseigene Grundstücke und Gebäude zu verwalten oder – falls sie von der öffentlichen Hand nicht mehr benötigt werden – zu verkaufen. Bis sich ein Käufer oder ein neuer Nutzer gefunden hat, wird das Haus leer stehen. Dass hier Geflüchtete untergebracht werden, schließt der Bezirk aus. Ein neuer Eigentümer könnte das Haus sanieren und weiter als Wohnheim nutzen oder es auch zu einem Wohnhaus umbauen.

Das Gebäude wurde 1989 als Feierabendheim vom Typ „SK Berlin 72“ errichtet. Bis zu 280 Senior*innen wurden in diesem Typ teilweise in Vier-Bett-Zimmern untergebracht. Die Belegung wurde nach der Wende aber auf 150 Bewohner*innen reduziert. Die teil- oder vollmöblierten Einzel- und Doppelzimmer sind zwischen 16 und 32 Quadratmeter groß. Betrieben wurde das Heim zunächst vom Bezirk, bis 1998 das Unionhilfswerk die Trägerschaft übernahm.

Foto: Jens Sethmann
Foto: Jens Sethmann