Krempel – der 2. BSR-Kieztag
Im letzten Jahr gab es schon einmal einen BSR-Kieztag im Kosmosviertel. Vorausgegangen waren mehrfache Wünsche aus der Anwohnerschaft in Diskussionsrunden im Kiez, gelegentliche Sperrmüllaktionen durchzuführen, damit nicht immer wieder illegale Entsorgungen zu beklagen sind. Das Quartiersmanagement nahm Kontakt zur Berliner Stadtreinigung (BSR) wie auch zur Wohnbauten-Gesellschaft STADT UND LAND auf, um nach dem erfolgreichen Verlauf im vergangenen Jahr eine solche Aktion zu wiederholen. Die BSR rückte so dann an einem Sonnabend im August mit einem größeren Aufgebot in klassischem Orange an: Zwei LKW mit Müllpresse, ein LKW für Elektrogeräte und Wertstoffe sowie ein Materialwagen, aus dem heraus auch ein großer Infopavillon aufgebaut wurde. BSR-Mitarbeiter halfen dabei alles entsprechend zuzuordnen. Im vollen Zeitfenster von 8 bis 13 Uhr konnte wieder Kaputtes und Altes, ob Groß oder Klein, wohnortnah vorbeigebracht und kostenfrei entsorgt werden, womit in jedem Fall sich der oft mit der Nutzbarkeit eines Kraftfahrzeugs verbundene Weg zum Recyclinghof sparen ließ.
Aber nicht nur das. Zu den BSR-Kieztagen gehört nicht nur klassische Sperrmüllentsorgung, sondern immer auch ein Tausch- und Verschenkmarkt, bei dem ganz im Sinne von Nachhaltigkeit gut Erhaltenes abgegeben werden kann. Die BSR versteht ihre Aktionstage nämlich zugleich als eine mobile Plattform für Wiederverwendung und Recycling, um darüber für das Thema Umweltschutz zu sensibilisieren. So fand sich am eigens aufgebauten Pavillon der BSR allerlei zum Verschenken oder Tauschen an, wie Brettspiele, Spielzeug, Bücher, Vasen, Geschirr, Kleidungsstücke oder Taschen. Was nicht im selben Kiez gleich wieder auf Abnahme durch andere stößt, landet später in der NochMall, einem BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus, das sich in Berlin-Reinickendorf in der Auguste-Viktoria-Allee 99 befindet (www.nochmall.de).
Frühzeitig entstand allerlei Bewegung rund um die BSR-Wagen, denn etliche nutzten schon die ersten Morgenstunden um in ihren Kellern und Wohnungen Platz zu schaffen, trugen das zu Entsorgende wie alte Matratzen, Elektrogeräte, Altholz, Alttextilien oder anderen typischen Sperrmüll zum Sammelpunkt. Für mobilitätseingeschränkte Menschen gab es als Hilfestellung einen speziellen Abholservice. Hier packten die entsprechenden Wohnungen ansteuernd einige Jugendliche an, die über den im Jugendklub Base.24 ansässigen Träger Outreach kamen. Am Ende kamen wieder etliche Massen an nicht mehr Benötigtem zusammen.
Klunker – Trödelmarkt mit allerlei Kleinoden
Recht passend zum Tausch- und Verschenkmarkt der BSR um die Ecke startete unmittelbar vor dem Kiezladen WaMa ab 11 Uhr ein Trödelmarkt. Auch diese Märkte finden auf Wünsche aus der Anwohnerschaft eingehend mittlerweile mehrfach im Jahr statt. Wer dort etwas verkaufen möchte, konnte sich wieder im Vorfeld beim Kiezbund Altglienicke melden. Als kleine Standgebühr war jeweils ein Kuchen mitzubringen. Das sicherte als Kuchenbasar zusammen mit dem vom Kiezbund bereitgestellten Kaffee auch die gastronomische Versorgung. Der Kuchen wurde gegen eine frei zu definierende Spende abgegeben.
Von 11 bis 15 Uhr präsentierten sich ein Dutzend Stände, die zu kleinen Preisen verschiedenes feilboten, von Bekleidung über Besteck, Bücher, CDs, Gläser, Porzellan, Technik, Tischdecken bis hin zu Spielen aller Art. Ein Stand hatte sogar einiges Historisches wie Bügeleisen, Kamera und Blitzgerät aus Zeiten vor 100 Jahren am Start. Der Beginn des Trödelmarkts war erstmal eine Herausforderung, weil es leicht zu regnen begann, aber kaum nachdem alle Stände mit Folien abgedeckt waren, war es damit auch wieder vorbei und konnte wieder ungestört getrödelt werden. Allerlei fand an diesem Nachmittag dann ein neues Zuhause.
Klassiker – Abschluss mit Ü30-Party
Nach dem Ende des Trödelmarkts gab es erst einmal innerhalb des Aktionstages eine dreistündige Pause, die natürlich auch für den Umbau im Kiezladen WaMa genutzt wurde. Es folgte in der Räumlichkeit des Kiezladens von 18 bis 22 Uhr eine Kiezparty Ü30. Dabei konnte an der Decke auch eine neue Discokugel eingeweiht werden, die allem ein festliches Licht gab. DJ Andreas Köhler spielte vor den rund 20 Besucherinnen und Besuchern vor allem Musik der 80er und 90er Jahre, aber auch ein wenig Schlager von heute. Auf der Tanzfläche war immer etwas los. Irgendwann war die Stimmung dermaßen gut, dass sich spontan eine Polonaisel bildete. Daneben konnte man auf einer kleinen Sitzecke verweilen oder die Getränketheke frequentieren. Geboten wurden unter anderem alkoholfreie Cocktails. Auch der vom Trödelmarkt übrig gebliebene Kuchen konnte aufgebraucht werden. Es war ein insgesamt gelungener Ausklang dieses Aktiontages im Kosmosviertel.
