Unsere Bücherei soll über Projekt „Kiez-Bibliothek verbindet“ attraktiver werden

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Die im Bürgerhaus befindliche Stadtteilbibliothek Altglienicke erfüllt eine wichtige soziale und kulturelle Aufgabe im Kosmosviertel. Sie verfügt nicht nur über 25.000 Medien für Jung und Alt, vom klassischen Buch bis zum digitalen Format, die größtenteils ausgeliehen werden können, sie ist - außerhalb der aktuell geltenden Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie - auch ein Ort der Begegnung und bietet Veranstaltungen an. Ein neues Förderprogramm soll dazu beitragen, das Angebot unserer Stadtteilbibliothek noch attraktiver zu machen.

Seit 2007 gibt es im Land Berlin seitens der für Kultur zuständigen Senatsverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) das Förderprogramm „Bibliotheken im Stadtteil“ (BIST). Inhaltlich geht es dabei um eine verbesserte, auch um innovative Elemente verstärkte bibliothekarische Informationsversorgung in den ausgewiesenen Gebieten der integrierten Stadterneuerung. Gefördert wurde seitdem insbesondere
* die Erweiterung und Erneuerung von Bibliotheken einschließlich Ausstattung; die technische Erneuerung und Erweiterung;
* die Entwicklung bzw. Einführung neuer und zusätzlicher Angebote der bibliothekarischen Informationsversorgung insbesondere für ältere Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund, Jugendliche und Heranwachsende, Alleinerziehende und Menschen mit erhöhtem Förderbedarf;
* die Etablierung von Kooperationen mit Akteuren der Quartiersentwicklung, insb. auf den Gebieten der beruflichen Orientierung und Bildung, der Medienkompetenz, sozialen Prävention und interkulturellen Konfliktfähigkeit sowie
* die Anpassung des Serviceangebots an die demografische Entwicklung.

Warum Förderprogramm BIST II?
Das erste BIST-Förderprogramm lief nach dem Start 2007 zunächst einmal 2013 (mit Mittelverwendung bis 2015) aus. In dieser ersten Auflage mit in Berlin insgesamt 16 unterstützten Bibliotheksprojekten wurde aus unserem Bezirk Treptow-Köpenick die Schaffung der neuen Mittelpunktbibliothek in der Alten Feuerwache Schöneweide erfolgreich gefördert.
2014 wurde schließlich eine weitere Förderperiode BIST II aufgelegt. Ziel des BIST II ist ein spezifischer Beitrag zugunsten Bibliotheken zur Verbesserung der sozialen Integration in den benachteiligten Quartieren und zur Sicherung guter Teilhabechancen für alle Bevölkerungsgruppen. Bibliotheken sollen sich dabei künftig mit Ihren Leistungen noch besser zur Entwicklung in den Quartieren einfügen, mit ihrem Raumangebot als Ort der Stadt- bzw. Quartiersgesellschaft dienen; zudem noch stärker als bisher Partner von Schulen, Kindergärten, Horten, Stadtteilzentren, Betrieben und anderen Akteuren der Quartiersentwicklung werden.

Stadtteilbibliothek Altglienicke bekam Projektmittel für Umbau
Im Rahmen dieses weiteren Förderprogramms „Bibliotheken im Stadtteil“ (BIST II) ging einer der Zuschläge in das Kosmosviertel und wird nunmehr von Februar  2020 bis Januar 2023 in der Stadtteilbibliothek Altglienicke das Projekt „Kiez-Bibliothek verbindet“ = KiBi gefördert. „KiBi“ soll die Altglienicker Stadtteilbibliothek zu einem modernen, attraktiven und kooperativen Wohlfühl- und Lernort ausbauen und damit insbesondere dem Mangel an attraktiven Lernräumen und kulturellen Angeboten für Kinder und Familien im Fördergebiet Q0902 Kosmosviertel entgegenwirken.

Was sind die Projektziele?
Zu den zentralen Zielen des Projektes zählen:
* Die Stadtteilbibliothek soll attraktiv, zugänglich, lernunterstützend und lesefördernd sein.
* Der Ort Bibliothek soll zu einer lebendigen soziointegrativen Schnittstelle im Kiez werden und als ein positiver Aufenthalts- und Lernort von den Menschen im Kiez angenommen werden.
* Die Stadtteilbibliothek gewinnt mehr neue Besucherinnen und Besucher, führt mehr Veranstaltungen durch und steigert die Ausleihzahlen
* Die Bibliothek soll zum Abbau von armutsbedingten Bildungsdefiziten im Kiez beitragen.
* Als Hauptzielgruppen gelten Kinder bis 12 Jahren und deren Eltern (insbesondere Alleinerziehende) und Großeltern, inklusive Menschen mit Behinderungen

Modernen Anforderungen gerechter werden
In der Stadtteilbibliothek Altglienicke sind mit den gestellten Zielen eine Reihe von Maßnahmen geplant. Die großzügigen Räume am Bürgerhaus Altglienicke bieten zwar großes Potential, sind aber eröffnet im Herbst 2002 und von der Ausstattung leider etwas in die Jahre gekommen. Sie werden nicht mehr in jedem Fall den heutigen modernen Anforderungen an eine öffentliche Bibliothek gerecht. Die wenigen vorhandenen Arbeitsplätze bieten kaum Raum für ungestörtes und privates Lernen und Arbeiten. Mehr gemütliche Sitz- und Aufenthaltszonen würden zu einer Aufwertung der Aufenthaltsqualität für alle Benutzer beitragen. Der Mangel an Aufenthaltsqualität sei neben einem jahrelangen Personalabbau unter anderem ein Grund für einen Rückgang an Entleihungen. Von 2012 bis 2018 sanken diese von 90.967 auf 61.117, während die Besucherzahlen von 39.502 auf 31.660 zurückgingen.
Vor ein paar Jahren im Raum stehende Schließungspläne konnten glücklicherweise abgewandt werden, weil politisch die Wichtigkeit der Bibliothek für die Stadtentwicklung im Raum Altglienicke erkannt wurde, wenn sie gut ausgestattet ist. Daher soll durch eine räumliche Umgestaltung und Neumöblierung die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Es sollen u.a. Einzel- und Gruppenarbeitsplätze geschaffen und mit dem entsprechenden technischen Equipment ausgestattet werden. Hauptzielgruppen sind dabei Kinder bis 12 Jahre sowie deren Eltern und Großeltern, inklusive Menschen mit Behinderungen und engagierte Akteure im Kiez.

Wohlfühlatmosphäre schaffen
Geplant ist in dem Konzept die Schaffung von Bereichen für die Wohlfühlatmosphäre und ein leicht zu findender und zu erreichender Zugang zu den Bibliotheksräumen. Immer noch würden Menschen im Kiez zu wenig die Bibliothek optisch wahrnehmen. Das soll deutlich verbessert werden. Dabei ist eine Überlegung, sich über die hinter dem Bürgerhaus befindliche Grünfläche stärker zur Ortolfstraße hin zu öffnen, aber ebenso ein besseres Wegeleitsystem im Kiez. Der bisherige Vorraum der Bibliothek soll stärker als multifunktionaler Raum genutzt werden, der auch außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek von soziokulturellen Vereinen, Gruppen, Initiativen und ähnlichem bespielt wird. Eine bessere Kooperation und gemeinsame Veranstaltungen werden angestrebt, um vermehrt die Bibliothek als sozialen und kulturellen Treffpunkt bekannt zu machen.

Familiengerechteres Mobiliar
Das neue Mobiliar soll familiengerechter werden. Angedacht sind mehr Sitzgelegenheiten und eine Kaffee-Ecke. Die Kinderbibliothek inklusive ihrer Spielzone soll künftig mehr Raum bieten. Der Eltern- und Großelternbereich habe dabei auch Barrierefreiheit zu berücksichtigen. Der neue Lern- und Hausaufgabenbereich soll möglichst flexibel nutzbare Arbeitsplätze aufweisen. Dazu könne auch die Anschaffung von Laptops gehören, die vor Ort ausgeliehen werden können, als Alternative zu stationären Rechnern, beispielweise für Recherche, zum Schreiben von Hausarbeiten und zur Erstellung von Präsentationen.

Ein Projektbeauftragter und Architekten werden sich dem nun annehmen. Die Gesamtkosten des Projektes zur Weiterentwicklung der Stadtteilbibliothek Altglienicke belaufen sich in der Förderperiode auf 200.000 Euro, davon sind 140.000 Euro EFRE Mittel-Landesmittel und als Kofinanzierung 60.000 Euro bezirkliche Mittel.

Weiterhin vor Ort geöffnet
Übrigens hat die Stadtteilbibliothek Altglienicke im Bürgerhaus Ortolfstraße 182 auch trotz des aktuellen Teil-Lockdown weiter geöffnet.
Mo 9-15 Uhr
Di 12-18 Uhr
Do 12-18 Uhr
Fr 9-15 Uhr
Mittwoch und Wochenendtage ist geschlossen

Aktuell findet aufgrund der Corona-Pandemie nur Medienausleihe und -rückgabe statt. Die Nutzung von Sitz-, Arbeits- und Internetplätzen ist nicht erlaubt. Außerdem werden keine Veranstaltungen angeboten. Die Hände sind am Eingang zu desinfizieren, der Mindestabstand von 1,50 Meter einzuhalten und eine Mund-Nasen-Maske zu tragen.

Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
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