QM Kosmosviertel 2021 - Trotz vieler Einschränkungen etliche Erfolge

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Ein weiteres turbulentes Jahr liegt hinter dem Kosmosviertel und dem Quartiersmanagement. Die Bewältigung und der Umgang mit der Corona-Pandemie sollten auch 2021 weiterhin Einfluss nehmen auf das Programm und seine inhaltliche Ausgestaltung. Manches an angedachten Veranstaltungen war nicht in gewohnter Form möglich. Einiges war regelkonform umzuplanen. Trotz vielfältiger Einschränkungen konnte aber auch 2021, im fünften Jahr des Quartiersmanagements wieder eine ganze Menge auf die Beine gestellt und Erfolge verbucht werden.

Das Mitbestimmen im Kosmosviertel wurde 2021 auf eine neue Grundlage gestellt. Am 2. September wurde nach drei Jahren, selbstverständlich unter 3 G-Bedingungen wieder ein neuer Quartiersrat gewählt. Es gab insgesamt 26 Bewerberinnen und Bewerber. Alles Menschen, die im Kosmosviertel wohnen und arbeiten. Etwas mehr als die 20 beim letzten Mal. Alle wurden dann auch für die Aufgabe gewählt. Dabei gab es auch, umrahmt von allerlei Schautafeln einen kleinen Abriss über die Arbeit des Quartiermanagements der vergangenen fünf Jahre.

Ein Erfolg waren auch die Mitmachwochen, die im Spätsommer starteten, da die geplante Mitmachmeile kurzfristig wetterbedingt abgesagt werden musste. Verschiedene Projekte im Kiez stellten sich ab dem 8. September vor, wie der Mieterprotest Kosmosviertel, die Träger Outreach, Manege und Gangway im Rahmen eines Jugendaktionstages, FiPP e.V. und Offensiv 91 e.V. im Rahmen eines Kinderaktionstages, das Projekt „Gemeinsam älter werden“, der Quartiersrat Kosmosviertel, Demokratie-Projekte von Offensiv 91 e.V. und die Mitmachangebote aus der Medienetage und dem kosmosSTUDIO.

Am 14. September stellte das Straßen- und Grünflächenamt und das Planungsbüro hochC die Planung der Umgestaltung der Grünanlagen vor. Dem folgten weitere Gesprächsrunden zu diversen Themen im Kiez mit verschiedenen Akteuren, so am 21. September „Zufriedenes Wohnen“, am 28. September „Gutes Miteinander“ und am 5. Oktober „Draußen Wohlfühlen“. Es ging dabei rund um die Frage, wie man das Leben im Kosmosviertel noch attraktiver machen kann. Im Jahr 2022 soll es ab Mai mit weiteren Gesprächsrunden weitergehen. Diesmal sollen die wichtigsten Themen wie Müll, Ratten oder auch der schlechte Ruf des Kosmosviertels und was gemeinsam dagegen unternommen werden kann, im Zentrum stehen.

Soziale Projekte

Zwei über das Programm Soziale Stadt finanzierte Kiezprojekte konnten erfolgreich zum Jahresende zum Abschluss gebracht werden. Das vom Verein RESTLOS GLÜCKLICH e. V. getragene Projekt Gesunde Küche nahm sich zum Ziel, Menschen aus dem Kosmosviertel und der Umgebung über gemeinsame Kochaktionen zusammenzubringen, Spaß zu haben und über gesunde Ernährung zu sprechen. Darüber hinaus war es dem Verein ein Anliegen, Menschen dazu zu bewegen, bewusster zu konsumieren und mehr zu verwerten. Auch wenn das mit den gemeinsamen Kochaktionen aufgrund der Pandemie nur eingeschränkt möglich war, war das Projekt regelmäßig im Kiez unterwegs, verteilte gesundes Essen und organisierte vor allem mit verschiedenen Einrichtungen, wie dem Familienzentrum gemeinsame Kochaktionen und Workshops. Ergebnis ist auch ein kleiner Ernährungsleitfaden mit leckeren Rezepten aus dem Projekt und Tipps und Tricks zum selber kochen.

Das gleiche gilt für die Kulturkoordination in Trägerschaft von WeTeK Berlin gGmbH. Hier wurden zahlreiche größere und kleinere kulturelle Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Dazu zählte auch eine Open-Air-Kulturreihe im Spätsommer, das Kiezfest, die Fête de la Musique, mehrere Ausstellungen, Konzerte und Lesungen. Dabei wurden neue Netzwerke wie ein Kulturrat geschaffen. Hier wurde auch eine Verstetigung des Projekts erreicht, dass auch nach Auslaufen der finanziellen Förderung bereits Veranstaltungen für 2022 geplant sind.

Eingeleitet wurde die Ausschreibung für ein neues Projekt „Stärkung eines außerschulischen Freizeitprogramms“ im Kosmosviertel. Das Projekt soll dazu beitragen, für Grundschulkinder aus prekären Lebenslagen und deren Familien die Möglichkeiten der Teilnahme an außerschulischen Freizeitangeboten, insbesondere in den Ferien zu verbessern.

5 Jahre Quartiersmanagement

Größere Feste waren 2021 aufgrund der Pandemielage und ihrer Einschränkungen nur wenige möglich und dann vor allem in den Sommermonaten konzentriert. Im April des vergangenen Jahres hatte das Quartiersmanagement Kosmosviertel seinen fünften Geburtstag. Für das Vor-Ort-Büro war das Jubiläum im Juli. Gefeiert wurde das Ganze dann am 14. August mit einem Nachbarschaftsfest rund um die Pergola vor dem Kiezladen WaMa. Es gab ein Büffet, es wurde gegrillt, an aufgestellten Tafeln wurden Bilder und Projekte aus den letzten fünf Jahren gezeigt, es gab allerlei Reden und auch Bezirksbürgermeister Oliver Igel ließ es sich nicht nehmen vorbeizuschauen. Einige Besucherinnen und Besucher brachten sogar Geschenke mit. Am Ende wurde noch eine große Geburtstagstorte angeschnitten und folgte noch ein Live-Auftritt der Band Jumpin‘ Pete. So wurde das halbrunde Jubiläum würdig begangen.

Baumaßnahmen für Kinder, Jugendliche und alle Nachbarn

Am 2. Oktober konnten im Rahmen eines „Tag des offenen Zeltes“ nach einer mehrjährigen Bauphase weitere neue Räumlichkeiten für die vielfältige Arbeit des Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI präsentiert werden. Es entstanden eine neue Rhönradhalle und ein Begegnungscafé. Finanziert wurde das vom Quartiersmanagement begleitete Projekt aus Sondermitteln des Förderprogramms „Soziale Integration im Quartier“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie einer Zusatzfinanzierung durch den Bezirk.

Aus Fördermitteln der Sozialen Stadt sowie weiteren Fördermitteln des Landes Berlins wurde die Sanierung und Erweiterung der Grundschule am Pegasuseck als Bildungscampus weitergeführt. Die Grundschule erhält aktuell als Mehrzweckraum einen eingeschossigen Anbau, der im Schulbetrieb als Aula und als Mensa zur Essensversorgung genutzt wird. Ebenso kann er als Ort der Begegnung dienen. Die Baumaßnahme soll 2022 abgeschlossen werden. Im Anschluss werden die Sanierung und Weiterentwicklung des Hortgebäudes sowie der Kita auf dem Gelände in Angriff genommen. Die Planungen dazu starten im Jahr 2022.

Begonnen wurde, finanziert über die Programme „Sozialer Zusammenhalt“ und „Soziale Integration im Quartier“ ebenfalls die Sanierung und Erweiterung der Kita „Sonnenschein“ an der Uranusstraße. Nach der Sanierung entsteht im zweiten Bauabschnitt bis 2024 der Erweiterungsbau „Sonnenatrium“. Er wird Multifunktionsräume für Treffen und kleinere Feiern, eine Küche, sowie als besondere Angebote eine Sauna und ein Kneippbecken beinhalten.

Ähnliches in die Wege geleitet wurde für den Innenhof Ortolf- Ecke Siriusstraße, wo nach einer entsprechenden Beteiligung der Anwohnerschaft in Zusammenarbeit mit STADT UND LAND nun ein neuer multifunktionaler Bolzplatz entsteht.

Und auch in den zentralen Grünanlagen des Kosmosviertel ist nach einer langen Planungsphase der Startschuss gefallen. Die Baustelle wird das Kosmosviertel in den kommenden Jahren begleiten. Schritt für Schritt sollen so neue attraktive Treffpunkte, sichere Wege, gute Bedingungen für die Natur und Möglichkeiten aktiv zu werden entstehen. Um alle Nachbarn auf dem Laufenden zu halten, soll dazu schnellstmöglich eine Informationswand in der Nähe der Baustelleneinrichtung geschaffen werden, die durch das Quartiersmanagement betreut wird und Antworten auf die wichtigsten Fragen liefern soll.

Abschied vom BENN Kosmosviertel

Auch einen schönen und gleichzeitig schweren Abschied hielt das Jahr 2021 parat. Nachdem im Jahr 2016 die Unterkunft für Geflüchtete Menschen im Quittenweg eröffnet wurde, bekam das QM 2017 Unterstützung um auf die zusätzlichen Anliegen zu reagieren und sowohl neue als auch alte Nachbarn zu unterstützen und in einen Austausch zu bringen. Was fast undenkbar schien gelang in vier Jahren und führte zu vielen tollen Erfahrungen und Erlebnissen im Quittenweg und auch dem Kosmosviertel. Neben vielen Aktionen wie Bepflanzungen, Fahrradkursen, Kiezpicknicken, Aktionen in den Kitas oder der Entwicklung eines Fahrradtourenplans, hat das BENN-Projekt mit dem ehemaligen Café Quitte und dem nun neu entstandenen interkulturellen Café im Kiezladen WaMa etwas hinterlassen das bleibt: ein Ort des interkulturellen Miteinanders an dem sich Menschen aus Altglienicke egal welcher Herkunft treffen, austauschen, unterstützen und neue Ideen für das Kosmosviertel entwickeln.

Auf ein nachbarschaftliches Jahr 2022

So endete ein Jahr 2021 mit vielen weiteren Erfahrungen, Projekten und Baumaßnahmen, die dazu beitragen sollen, dass das Kosmosviertel sich weiter zu einem attraktiven Ort für alle, die hier wohnen, arbeiten oder auch nur zu Besuch kommen entwickelt. Für das Jahr 2022 wird es mit mindestens gleichem Elan weitergehen. Vor allem hoffen das Quartiersmanagement, der Quartiersrat und alle weiteren engagierten Nachbarn aber darauf, dass wieder mehr Raum und Möglichkeiten für das kommt, nach was sich die gesamte Nachbarschaft sehnt: Ein gemütliches und entspanntes Miteinander, Möglichkeiten miteinander zu Feiern und mit Menschen aus der Nachbarschaft, die Dinge machen zu können, die Freude in unser Leben bringen.

In diesem Sinne wünscht das Team des Quartiersmanagement allen Nachbarinnen und Nachbarn einen guten, fröhlichen und insbesondere gesunden Start ins neue Jahr 2022 mit vielen tollen Erlebnissen und Aktionen im und für das Kosmosviertel!