Neuer Schwung für die ‚Pegasus-Grundschule‘: Die Mobile Elternarbeit

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Die ‚Mobile Elternarbeit‘ ist ein Pilot-Projekt, das an der Grundschule am Pegasuseck im Oktober des letzten Jahres gestartet ist.

Mit der Realisierung des Projekts ‚Mobile Elternarbeit’ wird auf Herausforderungen reagiert, die unter anderem durch „multiple Problemlagen“ (Link zum Projekt) von Familien und Kindern in der Schule ankommen.
Ins Auge fällt der Sozialraum, der hier aufeinander trifft - einerseits die Plattenbauten und deren hohe Bevölkerungsdichte und andererseits Einfamilienhäuser.
Es kam auch immer wieder zu Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen Lehrkräften und Elternschaft.
Zudem haben die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen ihr übriges getan, um bestehende Kontakte und Vernetzungen zu erschweren.

Um den Herausforderungen entgegenzuwirken, sollen langfristig gute Strukturen des Informationsflusses, des Dialogs und der Konfliktlösung entstehen, die eine gelingende Kommunikation und eine selbstständige und engagierte Elternarbeit begünstigen.
Hauptanliegen der „Mobilen Elternarbeit“ sind im ersten Schritt die Motivation und Unterstützung der Eltern und die Förderung des Austausches zwischen Elternschaft und Schule.
Letztlich soll all dies natürlich auch dem Lernen und Entwickeln des einzelnen Kindes dienlich sein.
Für das Projekt wurden aus dem Fördertopf „Sozialer Zusammenhalt“ Mittel über 150.000 Euro zur Verfügung gestellt. Es ist den Handlungsfeldern „Bildung, Jugend und Familie“ zuzuordnen.
Die Laufzeit des Projektes wird über drei Jahre bis 2025 gehen.
Übernommen hat die Aufgabe der Träger ‚Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH‘, der sich zum Ziel gesetzt hat, „junge Menschen und Familien zu unterstützen und zu befähigen, um aktiv Teilhabe an unserer Gesellschaft zu haben“. Dafür bietet der Träger u.A. Hilfen zur Erziehung, Jugendhilfen in und mit Schulen, aber auch ausdrücklich die Gestaltung von neuen und innovativen Projekten, wie bspw. auch die ‚Mobile Elternarbeit‘.
Bereits seit zehn Jahren ist JAO als Schulsozialarbeit an der Grundschule am Pegasuseck aktiv.

Die Schulsozialarbeit, die besonders Ansprechpartnerin für die Kinder, aber auch für alle anderen schulischen Personen ist, wird Raum für Konfliktschlichtungen, Mediation, Entspannungstrainings u.a. ermöglicht. Auch außerschulische Behördengänge und Vernetzungs- und Elternarbeit können im Rahmen der Schulsozialarbeit stattfinden.
Mit dem sogenannten ‚Trainingsraum‘, wurde eine Möglichkeiten geschaffen, um Hilfen für Kinder, die den Unterricht maßgeblich stören auch abseits des Klassenzimmers anbieten zu können und zeitgleich die Unterrichtsqualität zu erhöhen.

Teil des Teams der ‚Mobilen Elternarbeit’ vor Ort sind von Anfang an die Sozialpädagogin Susanne Mokros, die schon seit mittlerweile sieben Jahren in der Schulsozialarbeit der Grundschule und im obengenannten Trainingsraum aktiv ist, sowie Birgitt Hadler-Kiel, die vom Träger „JAO“ in der Familienhilfe u. A. auch in Altglienicke tätig ist. Daniela Ott komplettierte das Team im Frühjahr und übernimmt den größten Teil der insgesamt 45 Wochenstunden, die für die „Mobile Elternarbeit" vorgesehen wurden. Sie hat jahrelange Erfahrung als Erzieherin und ist als Systemische Familienberaterin besonders qualifiziert.
Durch die verschiedenen Perspektiven und Qualitäten ergänzt sich das Team sinnvoll und kann vor Ort sowie im Umfeld der Schule positive Veränderung bewirken.

Die Mitarbeiterinnen der Mobilen Elternarbeit stellten sich die Fragen: Welche Ressourcen sind vor Ort sichtbar und können genutzt werden? Wie kann der Blick für den andern ermöglicht werden und man miteinander ins Gespräch kommen, um voneinander zu profitieren?

Zu Beginn des Projekts war die Rolle des Motivators wichtig. Es wurden Befragungen durchgeführt, Themen gesammelt und das Gespräch gesucht.
So sind die Aufgaben der mobilen Elternarbeit bei Konflikten o.Ä. als Vermittler zu fungieren, bei Fragen und Anliegen zu vernetzen und weiterzuleiten, sowie Begleiter für Eltern, Personal und auch Kinder zu sein - gerade, wenn es darum geht Herausforderungen anzugehen.
Ein Hauptaugenmerk liegt auch darauf eine Kultur zu schaffen, die Informationen so teilt, dass möglichst alle Angesprochenen die notwendigen Informationen erreichen. In diesem Zusammenhang werden Aushänge auch in mehreren Sprachen verfasst, sowie der Kontakt zur Stadtteilmutter hergestellt.
Teil des begonnenen Weges ist bereits der Elternstammtisch, der einmal im Monat zusammenkommt: „Gemeinsam etwas bewegen“ - unter diesem Slogan treffen sich Eltern und Bürger:innen aus dem Umfeld der Schule, die sich für die Schulische Gemeinschaft einsetzen wollen. Auch Eltern, deren Kinder in Zukunft die Grundschule am Pegasuseck besuchen, sind schon herzlich eingeladen, teilzunehmen und sich einzubringen - schließlich soll der Übergang zwischen KiTa und Schule auch bestmöglich begleitet werden und soll diese Vorschul- und Einschulzeit nicht zuletzt von gelingender Kommunikation geprägt sein.

Folgende Themen und Ziele wurden vom Elternstammtisch gesammelt und sollen in Zukunft angegangen werden:
Kommunikation / Struktur (Eltern. Lehrer*Innen, Erzieher*Innen)
Innere und äußere Umgestaltung Hort
Organisation von Festen und schulischen Höhepunkten
Mobbing und Gewalt (Angebote, Workshops, Ideen)
Förderverein Zusammenarbeit Elternstammtisch
Förderung der Kinder (Angebote, Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung usw.)
Übergang- Kita-Schule
Essensversorgung (Auswahl, Betreuung)

Zu den einzelnen Themen können Gäste eingeladen werden, welche fachlichen Input geben und somit die die entstehenden Angebote unterstützen.

Der Elternstammtisch trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr.
Zusätzlich zum Elternstammtisch sollen thematische Abende angeboten werden, bei denen sich Interessierte gemeinsam mit Fragen auseinandersetzen können; bspw. wenn sich Gedanken gemacht werden, welche Oberschule die richtige für das eigene Kind ist, bzw. kommt zur Schule oder auch zum Thema „Handyumgang“ bzw. generell digitale Medien o.A..

Es soll ein Beschwerdemanagement installiert werden, dass bei Herausforderungen und Problemen eine sichtbare Anlaufstelle sein kann, um Konflikte und anzugehen und zu lösen.
Eine weitere Aufgabe für das Team der „Mobilen Elternarbeit“ besteht darin in Trägerrunden dabei sein, die auch vom Quartiersmanagement und Quartiersrat ausgehen bzw. diese betreffen,
Zudem fallen Aufgaben wie die Unterstützung für Elternprojekte mit Sachmitteln an.

Schließlich geht es auch darum die Beteiligung zu fördern, das Schulleben zu bereichern - und nicht zuletzt auch Höhepunkte zu schaffen, wie das Feiern von Festen und das Planen und Durchführen von Aktionen.
Gemeinsame Aktionen waren in der Vergangenheit beispielsweise schon der Frühjahrsputz im Hort, das Säubern des Hortgebäudes von draußen wie drinnen, sowie die erfolgreiche Bepflanzungsaktion im Schulgarten.

Der Wunsch und das langfristige Ziel des Projektes ist die Verselbstständigung der Elternarbeit, sodass sich Eltern von allein zusammenfinden, organisieren und ein wertschätzender und positiver Umgang zur Normalität wird.
Wie bereits beschrieben ist die Elternarbeit eng mit der Schulsozialarbeit verknüpft - und wird somit auch auf ähnliche Weise in den Schulalltag und die -struktur eingeflochten werden. Vielleicht hat sie ja auch eine Zukunft darüberhinaus - und kann als Pilot-Projekt Vorbild für andere Schulen oder Bildungseinrichtungen sein, die einen ähnlichen Ausgangspunkt haben. Zu wünschen ist dies.

Im Raum steht noch das Entwickeln eines Bildungscampus. Hier ist das Ziel den Kindergarten und die Schule enger miteinander zu verknüpfen.
Auch ein Familienzentrum, Elterncafé und ein schulischer Förderverein sind Ideen, die bestehen und weiterentwickelt werden können. Es gibt eine starke kleinere Elterngruppe, die sich für die Wiederbelebung des Fördervereins engagiert. Vorraussichtlich wird im September eine Wahl dazu stattfinden. Die neue Mehrzweckhalle, die auch Mensa ist, kann und soll auch kulturell von der Nachbarschaft genutzt werden.

Zum Schuljahresabschluss gab es durch die Schuleiterin Ines Rick und die gesamte Lehrerschaft sowie das Hortteam, eine Projektwoche in der Schule, an der die Kinder tolle Dinge ausprobiert haben. Ein kleiner Blick dazu, kann auf der Homepage der Schule gewonnen werden.
Für die Präsentation am Ende der Projektwoche, kamen sehr viele Eltern, um sich die Werke/Darstellungen der Kinder anzuschauen. Der Elternstammtisch und die Schule haben dazu einen Kuchenbasar organisiert, der Spenden für die Schule eingenommen hat. Für eine Auftaktaktion von allen gemeinsam, war dies eine sehr gelungene Aktion von allen Seiten.