Kiezgespräch geht das Thema Gewalt an Schulen an

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Unter dem Leitwort eine „Schule zum Wohlfühlen – Wir treten Mobbing und Gewalt gemeinsam entgegen“ fand am 21. November im neuen Mehrzweckraum der Grundschule am Pegasuseck das dritte und letzte Kiezgespräch des Jahres im Kosmosviertel statt.

Vorangegangen war, dass im Rahmen des Förderprogramms „Sauberkeit und Sicherheitsempfinden in Großsiedlungen“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in diesem Jahr erstmalig Projekte zur Stärkung des Sicherheitsgefühls im Kosmosviertel gefördert wurden. Dazu gab es ein Projekt zu Gewaltprävention und Sicherheit an der Grundschule am Pegasuseck, das sich mit vielfältigen Angeboten an Schulkinder, Eltern und Fachkräfte richtete. Koordiniert wurde das Projekt über den Bildungsverbund Kosmosviertel über den Träger Fields Institute gGmbH.

Nach der Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung durch Daniel Fritz vom Quartiersmanagement Kosmosviertel stellte Ilona Böttger vom Bildungsverbund Kosmosviertel die Aktivitäten vor, die an der Grundschule am Pegasuseck durchgeführt wurden und zukünftig geplant sind. Dazu gab es auch einen von 17 Schülerinnen und Schülern entwickelten Film zu sehen, der in bestimmten Alltagssituationen den Umgang mit Gewalt, Mobbing oder sexuellen Übergriffen sowie entsprechend folgende Reaktionen zeigte. An drei Tagen wurde dafür das Kosmosviertel unter die Lupe genommen, Orte identifiziert, die sie mögen und solche, die sie nicht mögen, mit dem entsprechend dokumentierten Ergebnis. Zugleich wurde dabei als Nebeneffekt mediale und künstlerische Kompetenz erworben.

Darüber hinaus gab es die ersten Ergebnisse von Projekttagen wie auch Theater- und Zirkusworkshops zu sehen. Für jede Klassenstufe gab es dabei mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen ein spezielles Programm. Dieses geschah in Zusammenarbeit mit dem Mitmachtheater EUKITEA, dem Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI, Berliner Jungs Hilfe für Jungs e.V., Wildwasser AG gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen e.V. und Helden e.V.

Man stellte sich dabei den Themen Gewaltprävention allgemein, Mobbing, Cybermobbing, sexualisierte Gewalt, Streitschlichter und zu guter Letzt einem Filmworkshop. Angebote zur Stärkung des Selbstbewusstseins wurden von CABUWAZI durchgeführt. An der Schule wurde in Kleingruppen diskutiert, wie man mit bestimmten Situationen umgehen sollte. Es ging darum, bedrohliche Situationen einschätzen zu können, Handlungsoptionen kennenzulernen und zu erproben sowie zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens durch Erfahrungen zu gelangen. Dabei wurde letztlich das Ziel gestellt, Wege zu finden und festzulegen, wie in kommenden Jahre Schule, Eltern und andere Akteure einen Beitrag dazu leisten können, dass Schule vor allem das wird, was sie sein sollte: Ein Ort zum Wohlfühlen.

Zu allen Angeboten wurden Feedback-Fragebögen an die Schulkinder und Lehrkräfte ausgegeben. Die Rückmeldungen zu den durchgeführten Aktivitäten waren durchweg positiv. Sie zeigten, dass in den verschiedenen Workshops eine Auseinandersetzung mit den Themen Respekt und gewaltfreier Umgang miteinander stattgefunden hat, die Schülerschaft positive Lernerfahrungen gemacht haben und in ihrem Selbstvertrauen gestärkt wurden.


Eine Reihe von im Kosmosviertel tätigen Initiativen sowie Fachleuten bereicherte die im Halbkreis angeordnete Runde des Kiezgesprächs in der nachfolgenden Diskussion. So war die Polizei anwesend, die darüber informierte, wie sie selber in die Schule geht, um über Gewalt präventiv aufzuklären. Mit dabei war auch die Gebietskoordinatorin der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) des Bezirksamtes Treptow-Köpenick, vertreten durch Frau Silke Hüper, und das Projekt „Dialog im Kosmos“ (offensiv ´91 e.V.). Über letzteres wurde durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung mit Mitteln des Bundes die Veranstaltung auch gefördert. Das Quartiersmanagement Kosmosviertel nahm Hinweise aus der Gesprächsrunde auf, um sie in die weitere Arbeit für den Kiez einfließen zu lassen.

Eigentlich war es geplant, zwischenzeitlich auch in kleineren Gruppen in Workshop-Form das Thema noch vertiefter anzugehen, aber da es an diesem Abend nur etwa 20 Anwesende blieben, beließ man es beim größeren Plenum. Es wurde in der Runde auch danach gefragt, ob die im Rahmen des Projekts einmaligen Angebote an der Grundschule fortgesetzt und verstetigt werden können; Nach Auskunft von Frau Hüper stehen für die nächsten zwei Jahre Mittel für solche Angebote zur Verfügung. Wie diese eingesetzt werden, ist noch in der Klärung. Eine Weiterführung von gewaltpräventiven Angeboten wurde von den Teilnehmenden als sinnvoll erachtet. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung.

Foto: Joachim Schmidt
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