Den Einstieg gab ein per Videostream zugeschalteter Vortrag eines Vertreters der Berliner Stadtreinigung (BSR). Dieser gab allgemeine Infos zur Müllentsorgung, zu den Recyclinghöfen und zu Sperrmüllaktionen, darüber hinaus stellte er das Programm Kehrbürger vor, wo Menschen sich zu einzelnen Säuberungsaktionen im Kiez zusammentun können und dafür von der BSR entsprechend mit Geräten ausgestattet und unterstützt werden. Darüber hinaus gibt es von der Stadtreinigung auch Bildungsangebote zum Thema Müll für Kindertagesstätten und Schulen, die dort im Rahmen der Umwelterziehung laufen.
Im weiteren berichtete die neue Klimaschutzbeauftragte beim Bezirksamt, Jana Herschelmann, über zusätzliche Aktionsformen, wie etwa Sperrmüllflohmärkte, wo möglicherweise für andere Menschen noch interessante Gegenstände, wie etwa Kleidung, Geschirr, Elektrogeräte etc. weitergegeben werden können, die ansonsten im Müll landen würden. Für das, was sonst noch übrigbleibt, wären spezielle Sperrmüllaktionstage mit zentraler Abholung im Kiez denkbar. Ansonsten ging es darum, wie Einwegartikel noch stärker vermieden werden können, etwa durch Kiezinitiativen zur Förderung von Mehrweg.
Ideenfindung in zwei Arbeitsgruppen
Danach ging es mit den Anwesenden vertiefend in zwei Arbeitsgruppen zum Thema Müllvermeidung. Die eine befasste sich mit Müll im öffentlichen Raum. Dort gab es um einen die Idee von gemeinsamen Mehrwegbechern und -behältern bei Speisen, Getränken und weiteren Lebensmitteln, zu denen sich Gastronomie und Gewerbetreibende im Kiez zusammentun könnten. Der Pizzakarton soll dann beispielweise der Vergangenheit angehören durch eine mehrfach nutzbare Schachtel. Angeregt wurde ein sogenannter Taschenbaum, in dem z.B. bei dem einen und anderen überzählige Baumwollbeutel kostenfrei zur Verfügung gestellt werden können, etwa am Eingang des Edeka-Marktes. Dort auf dem Parkplatz sei auch ein regelmäßiger Sperrmüllflohmarkt vorstellbar. Zur Hundekotvermeidung sollen Beutel frei in Geschäften und Einrichtungen abholbar sein.
Die andere Gruppe beschäftigte sich mit Hausmüll. Hier soll im Gespräch mit den Wohnungsvermietungsgesellschaften überprüft werden, ob die Zahl an Mülltonnen ausreichend und einfach nutzbar sind. Mit entsprechenden Fotos soll die Mülltrennung deutlicher gemacht werden. Auch ein jeweiliger Mülllotse sei denkbar, der hier stärker ein Auge darauf richtet. Oft ist das Problem in den Mülltonnen auch das ausbleibende Zerkleinern von Kartons. Hier könnte es mit Kinder auch Zerreißaktionen geben. Mieterschaftsfeste sollen stärker aufklärend wirken. Wichtig seien im Kosmosviertel auch verstärkt mehrsprachige Hinweise zur richtigen Müllentsorgung. Denkbar wären auch Aktionen, welche eine richtige Müllentsorgung mehr wertschätzen.
Im Anschluss wurden die Ergebnisse beider Arbeitsgruppen noch zusammengetragen und diskutiert. Es schloss sich noch ein individuelles Beisammensein zu lockeren Gesprächen bei Getränken und kleinen Snacks an.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Kiezgespräche Kosmosviertel statt. Die Kiezgespräche werden vom Quartiersmanagement Kosmosviertel, der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) des Bezirks Treptow-Köpenick, dem Projekt Dialog im Kosmos (Offensiv 91 e.V.) und dem Projekt Gemeinsam älter werden (SOHPIA) organisiert.