Wie geht es weiter mit dem Bürgerhaus Altglienicke?

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Das Bürgerhaus in der Ortolfstraße 182/184 ist das soziale und kulturelle Zentrum nicht nur des Kosmosviertels, sondern des gesamten Ortsteils Altglienicke. Wie das Angebot des Hauses noch verbessert werden kann und gleichzeitig die Konflikte entschärft werden könnten – darüber diskutierten die im Haus tätigen Einrichtungen mit ihren Nutzer*innen und dem Bezirksamt am 31. Mai.

"Das Bürgerhaus Altglienicke – ein Ort zum Treffen, Singen, Lesen, Lernen …. ist es das für Sie … für Dich?" Mit diesen Worten luden Bezirkstadtrat Michael Vogel und Annette Indetzki, Leiterin des Amts für Weiterbildung und Kultur, ins Bürgerhaus ein. Unter dem Dach des Bürgerhauses sind so unterschiedliche Einrichtungen untergebracht wie die Bibliothek, der Kiezklub, die Medienetage, der Outreach-Jugendtreff, der Infopunkt, der Bürgerverein Altglienicke, einige Selbsthilfegruppen und seit April auch das Quartiersmanagement des Kosmosviertels. So vielfältig wie die Einrichtungen sind auch ihre Nutzer*innen. „Wir haben im Haus einige Probleme im Zusammenspiel mit den verschiedenen Nutzern“, sagt Michael Vogel. 

Der vor allem von Älteren genutzte Kiezklub hat einen merklichen Besucherrückgang zu verzeichnen, die Kinder- und Jugendeinrichtungen werden stark nachgefragt und die Bibliothek möchte für neue Nutzergruppen attraktiv werden. Der Bezirk sucht daher Ideen für ein besseres Miteinander im Haus und Angebote, die dem Bedarf der Menschen entsprechen. „Wir wollen eine qualitativ hochwertige Arbeit für alle Bürgerinnen und Bürger anbieten“, erklärt Amtsleiterin Indetzki.

Große Zufriedenheit, aber auch deutliche Kritik


Die meisten Nutzer*innen sind mit den Angeboten des Bürgerhauses durchaus zufrieden, wie sich in einer Fragebogenaktion herausgestellt hat. Sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder und Jugendlichen wissen das Haus zu schätzen und wünschen sich noch mehr Kursangebote und erweiterte Öffnungszeiten. Kritisiert wurden hingegen die mangelnde Sicherheit und der Vandalismus. Einige Senior*innen fühlen sich durch Jugendliche verunsichert. Von den Jugendeinrichtungen im Haus werden bereits Angebote geschaffen, um Vorurteilen zu begegnen und das Gespräch zu suchen. Gemeinsam mit Jugendlichen wurden auch Ideen zur Gestaltung der Eingangsbereiche entwickelt und umgesetzt.

Ein weiteres Manko ist die schlechte Information. „Ich bekomme immer weniger mit, was hier im Haus läuft“, bemängelt eine Anwohnerin, die seit 15 Jahren Yoga-Kurse besucht. „Nicht einmal den Altglienicker bekommen wir hier im Kosmosviertel mehr.“
Stadtrat Vogel ist mit dem Ergebnis der Befragung dennoch zufrieden: „Sie zeigt, dass Erwachsene und Jugendliche sich im gleichen Maße Gedanken um das Haus machen.“

Bessere Zusammenarbeit, mehr Information und ein Hausmeister


Zwei Tage später, am 2. Juni, haben sich die im Haus tätigen Einrichtungen noch einmal intern zusammengesetzt, um gemeinsame Ziele abzusprechen. Man war sich einig, dass man das Haus mehr öffnen möchte, um mehr Leben ins Haus zu holen.

Hierfür sollen bedarfsgerechte Angebote geschaffen werden und beispielsweise auch die mittlere Altergruppe zwischen 30 und 50 Jahren, die zwar die Bibliothek rege nutzt, aber sonst im Haus kaum auftaucht, eingebunden werden. Als dringendster Wunsch wurde von allen Beteiligten die erneute Ausschreibung der Hausmeister-Stelle für das Bürgerhaus formuliert. Außerdem benötigt der Jugendclub mehr Stellen, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Um über die Angebote besser zu informieren, soll dafür gesorgt werden, dass die Zeitung „Der Altglienicker“ wieder verteilt wird und die derzeit brachliegende Internetseite des Bürgerhauses in Gang kommt.

Eine gute Zusammenarbeit im Bürgerhaus und einfache Möglichkeiten der Abstimmung untereinander sind die Basis funktionierender Arbeit für die Bürger*innen Altglienickes. Aus Mitteln des Quartiersmanagement soll nun eine Organisationsberatung beauftragt werden, um genau das zu gewährleisten.

 

Bezirksverordnete diskutieren vor Ort

 

„Wir können nicht versprechen, dass alles klappt“, sagt Michael Vogel. Zusätzliches Personal und Geld seien im Bezirk nicht leicht aufzutreiben. Die Bezirksverordnetenversammlung beschäftigt sich aber intensiv mit dem Bürgerhaus Altglienicke. Am 9. Juni um 18 Uhr tagen in der Ortolfstraße 184 die drei Ausschüsse für Arbeit, Soziales und Gesundheit, für Weiterbildung und Kultur und der Jugendhilfeausschuss in einer gemeinsamen Sitzung. Hauptpunkt der Tagesordnung ist die Perspektive des Bürgerhauses. Die Sitzung ist öffentlich, Interessierte sind herzlich eingeladen.

Wie geht es weiter mit dem Bürgerhaus Altglienicke?
Foto: Jens Sethmann